Mit dem Model 3sixty bringt die Berliner Hifi-Schmiede Teufel ein kompaktes Radio mit allen modernen Schikanen auf den Markt: W-LAN, Streaming, Internetradio, DAB+, UKW und Spotify Connect. Im Praxistest Teufel 3sixty soll es mal zeigen, was es so auf dem Kasten hat…
Ich höre gerne Radio. In der Küche, im Büro, oder auch beim Einschlafen. Allerdings interessieren mich die UKW-Sender eher weniger, dafür Internet-Radio-Stationen aus aller Welt, DAB+-Angebote und natürlich auch Streams vom Smartphone, also etwa Spotify, Audible oder auch meine ganz normale Groove-Playlist. Dafür ist das Teufel Radio 3sixty die ideale Lösung, denn das 16 x 28 x 17, 5 cm (TxBxH) verspricht all dies. Und bietet sogar zwei Weckzeiten.
Das Teufel Radio 3Sixty und ich – wir machen uns bekannt
Wenige Tage, nachdem ich mit dem freundlichen Pressesprecher des Berliner Unternehmens Kontakt aufgenommen habe, wird das Teufel Radio 3sixty in einem handlichen Paket geliefert. Es kostet, wenn man es sich kauft, knapp 280 Euro. Wir haben unser Exemplar natürlich geliehen. Wer nach Berlin kommt, kann sich das Teufel Radio 3sixty auch im Laden kaufen. Sowohl die Fläche im Kadewe als auch der Shop im Bikini Haus am Zoo ist ziemlich eindrucksvoll und atmet „Rock“. Ist auch kein Wunder, als Teufel 1980 in Berlin von Peter Tschimmel gegründet wurde, verkaufte dieser „Hi-Fi für Jedermann“. Das bedeutete damals übrigens Selbstbau-Sätze für hochwertige Lautsprecher. Dem Hifi-Gedanken ist man immer noch verpflichtet. Denn auch das Teufel Radio 3sixty, klein wie es ist, bietet 360-Grad-Sound.Und zwar mit „Wumms“, dank eines Subwoofers im Bauch und zwei Lautis mit 360-Grad-Kegeln unter der stoffbespannten Oberseite. Deshalb ist das Gerät mit rund 2,5 kg relativ schwer.
Wo war ich? Ach ja, also das Teufel Radio 33sixty und ich machen uns bekannt. Das geht eigentlich ganz schnell: Steckdose suchen. Im S/W-Display meldet sich dann erst mal der Einrichtungs-Assistent. Der will von mir Urzeit und Datum, und dann sein zuständiges W-LAN gesagt bekommen. Per WPS soll die Einrichtung ganz einfach gehen, man muss dazu nur einen Knopf am Router drücken. Das funktioniert bei uns nicht. Liegt aber am Router, den diese Option ist dort deaktiviert. Also ganz konventionell unser langes Passwort eingeben. Das ist über den Drehregler etwas mühsam, bringt das Teufel 3sixty aber aufs erste Mal in Netz. So lob ich mir das.
Wir bleiben in Verbindung
Die Verbindung mit meinem iPhone klappt genauso problemlos über die Bluetooth-Kopplung in den Einstellungen im Smartphone. Ist über die „Source“-Taste am Radio BT angewählt, spielt das Teufel Radio 3sixty ganz brav alles ab, was gerade auf dem Smartphone erklingt. Also beispielsweise auch Playlists aus Amazon Music, Microsoft Groove oder eine Audible-Hörspiel. Oder auch Spotify, in diesem Falle auch ohne Premium-Abo. Man kann Spotify auch direkt am Radio auswählen und über W-LAN ohne Smartphone streamen. Das heißt dann „Spotify Connect“, und man benötigt dazu ein Spotify Premium-Abo für knapp zehn Euro pro Monat. Diese Regelung hat übrigens nichts mit Teufel zu tun, sondern gilt für alle derartigen Geräte.
Im Preis inbegriffen ist dagegen die Nutzung von UKW, DAB+ sowie Internet-Radio. Um die vielen internationalen Stationen besser zu organisieren, kann man sich beim Frontier Silicon Internet Radio Portal anmelden. Den Zugriffscode hält das Teufel 3sixty im Menüpunkt „Internetradio“ bereit. Wer es ganz klassisch mag, kann außerdem über Mini-Klinke (AUX) zuspielen. Die Powerbank-Funktion mit USB-A-Ausgang versorgt dabei kleine Mobilgeräte auch gleich noch mit Strom. Ich hatte zunächst gedacht, man könnte über USB direkt von einem Flashdrive oder einer Festplatte abspielen. Ist derzeit nicht vorgesehen, kommt aber in eine paar Tagen mit dem Update (dazu mehr unten).
Ein bisschen schade finde ich, dass das Teufel Radio 3sixty selbst eben keinen Akku mitbringt. Mit der Größe würde es sich prima etwa für die Terrasse eignen. Wer einen Musikserver (UPnP / DLNA) im eigenen Netzwerk betreibt, kann übrigens auch den mit dem Teufel 3sixty verbinden. Haben wir nicht, deshalb habe ich das nicht ausprobieren können.
Intelligentes Radio, ganz einfach
Obwohl das Teufel Radio 3sixty mit seinen vielen modernen Optionen eigentlich ziemlich „High-Tech“ ist, lässt es sich, einmal eingerichtet, fast wie ein altes Küchenradio nutzen: Auf die fünf Stationstasten kann man seine Lieblingssender legen, mit den Steuertasten in einer Spotify-Playlist oder der Senderliste vor- und zurückspringen. Sogar für die beiden Weckzeiten gibt es einen Extra-Knopf. Der Wecker hat mir übrigens besonders gut gefallen. Man kann sich von allen Quellen wecken lassen. Das bedeutet, dass man etwa auch einen Internet-Radiosender zum Aufwachen wählen kann – ziemlich cool!
Mir hat der Summton allerdings am besten gefallen. Der ist so durchdringend, dass man auch nach einer sehr kurzen Nacht zuverlässig wach wird. Bei entsprechender Lautstärke (kann man einstellen) hat auch gleich das ganze Viertel was davon. Apropos: Eine Schlummer-Funktion hat das Teufel 3sixty natürlich auch, man kann sie über das Hauptmenü minutengenau einstellen. Um diese zu finden, musste ich allerdings ein bisschen suchen.
Soll ich mir ein Teufel 3sixty kaufen?
Über eines haben wir noch gar nicht gesprochen – die Soundqualität. Vielleicht, weil die über jeden Zweifel erhaben ist? Ich bin jetzt nicht so der Hifi-Freak, aber so gut haben meine Tracks und sogar das Internet-Radio schon lange nicht mehr geklungen. Und wir haben wir schon ein paar ganz nette Lautsprecher im Praxistest gehabt, wie etwa den Riva hier. Schon bei geringer Lautstärke wirken die Tracks fett, doch transparent, und vor allem: raumfüllend. Ende März 2018 soll es ein Software-Update für das Teufel Radio 3sixty geben, dass unter anderem die Lautstärke-regelung im niedrigeren Bereich noch genauer abstuft. Ist wahrscheinlich keine schlechte Idee, vor allem in Mehrfamilienhäusern. Obwohl die gesamt-Lautstärke natürlich bleibt: Mit dem Teufel Radio 3sixty kann man eine mittelgroße Privatparty ganz ohne Probleme beschallen.
Das Teufel 3Sixty Radio lässt sich auch ohne große technische Kenntnisse leicht einrichten und gut nutzen. Es verträgt sich mit allen gängigen Zuspielquellen und klingt dabei ziemlich professionell. Der Preis geht deshalb in Ordnung. Besonders angesichts des durchdachten Designs und der sorgfältigen, detailreichen Ausführung. Als Kritikpunkte kann man vielleicht den fehlenden Akku anführen. Oder die Tatsache, dass weder noch Alexa, Cortana, Google oder Siri unterstützt werden. Mich hat beides letztlich nicht gestört.
PS: Ich liebe die roten Gummifüßchen!
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