Die verflixten Touchscreens: Wie Familien blinden und sehbehinderten Menschen im Umgang mit Technik helfen können

Die Verflixten Touchscreens (Illustration): Blinder Mann mit Smartphone
Screenshot aus dem Animationsfilm: Die Verflixten Touchscreens.
Der Film „Die verflixten Touchscreens“ dauert ca. 4 Minuten.

Zum bundesweiten Sehbehindertentag 2025 wies der  Deutsche Blinden und Sehbehinderten Verband DBSV auf die Probleme von Menschen hin, die nicht gut sehen können. Das ist sehenden Personen aber oft gar nicht bewusst. Deshalb gibt es hat man auf YouTube den Animationsfilm „Die Verflixten Touchscreens“ online gestellt. Gezeichnete Figuren zeigen dort, welche Probleme Menschen mit Sehbeeinträchtigung mit Touchscreens haben. Obwohl das Thema ernst ist, hat der 4 Minuten lange Film viele lustige Stellen.

In vielen Familien gibt es Handys, Tablets oder Geräte mit einem Bildschirm zum Berühren. Diese Bildschirme nennt man Touchscreens. Für viele Menschen sind sie praktisch. Aber für Menschen, die schlecht sehen oder blind sind, sind sie oft schwer zu benutzen.

Was sind die Probleme mit den verflixten Touchscreens?

1. Man kann nichts fühlen

Auf einem Touchscreen gibt es keine Knöpfe. Alles ist glatt. Blinde Menschen können nicht fühlen, wo sie drücken müssen.

Sprachsteuerung auf Smartphones (Illustration)
Auf Smartphones kann man Sprachsteuerung einstellen.

2. Man sieht nicht, was passiert

Wenn man etwas auf dem Bildschirm macht, sieht man oft Farben oder Zeichen. Blinde Menschen können das nicht sehen.

3. Die Knöpfe sind oft zu klein

Für viele Menschen ist es dann schwer, die richtigen Stellen auf dem Bildschirm zu treffen. Das geht nicht nur Personen mit Sehbeeinträchtigung so. Sondern auch sehr alten oder jungen Menschen. Oder Menschen mit bestimmten Einschränkungen oder Krankheiten.

4. Für Gestensteuerung muss man sehen können

Moderne Handys kann man auch mit Gesten steuern. Doch wer schlecht sieht, kann die Handbewegungen oft nicht richtig ausführen.

5. Der Bildschirm ist manchmal zu hell oder zu dunkel

Wenn die Sonne scheint oder der Bildschirm schlecht eingestellt ist, kann man kaum etwas erkennen.

Wie können Familie mit den „verflixten Touchscreens“ helfen?

Laptop mit Bildschirm zum Ertasten (Illustration)
Bildschirm zum Ertasten sind noch sehr teuer.

1. Das Gerät zusammen einrichten

Handys oder Tablets haben viele Hilfen für sehbeeinträchtigte Menschen eingebaut, beispielsweise:

  • Eine Stimme, die vorliest, was auf dem Bildschirm steht
  • Einstellen von großer Schrift oder starkem Kontrast
  • Zoom-Funktion zum Vergrößern.

Wie man das bei iPhones und Android Smartphones einstellen kann, steht in unserem Artikel „Digitale Helfer auf dem Smartphone“.

2. Gute Apps aussuchen

Es gibt Apps, die extra für blinde oder sehbehinderte Menschen gemacht sind. Sie sind einfacher zu bedienen oder helfen im Alltag, z.B.

3. Hilfsmittel verwenden

  • Es gibt Aufkleber oder Hüllen mit kleinen Erhebungen. Damit kann man fühlen, wo man drücken muss.
  • Dot Pad ist ein Bildschirm, mit dem man Bilder ertasten kann. Er ist aber noch sehr teuer.
  • Es gibt auch spezielle Handys mit Tasten für blinde und sehbehinderte Menschen, z.B. Blindshell. 

4. Geduldig sein und gemeinsam üben

Neue Technik kann schwierig sein. Es hilft, wenn man zusammen übt und sich Zeit nimmt.

Familie hilft mit "den verflixten Touchscreens" (Illustration)
Familien können Sehbehinderten helfen, mit Touchscreens zurecht zu kommen.

Fazit: Gemeinsam geht es besser mit den „verflixten Touchscreens“

Wenn in einer Familie jemand blind oder sehbehindert ist, kann Technik trotzdem helfen. Wichtig ist: zusammen ausprobieren, gemeinsam Lösungen finden. So wird der Alltag für alle leichter. „Die Verflixten Touchscreens“ sind dann viel weniger schlimm.

Text: Sonja Angerer

Über Sonja Angerer 1193 Artikel
Fachautorin und Redakteur. Bei Techsonar vor allem zuständig für die Bereiche Smartphone, Smart Home und Gadgets. Mit viel Erfahrung in Fachmagazinen, u.a Macwelt, Digifoto, Sign Pro Europe, Large Format und Fespa.com.