Seit kurzem kann Motorola wieder Smartphones in Deutschland verkaufen. Das feierte das Unternehmen mit dem neuen Motorola Edge 50 Neo. Derzeit ist es bei Amazon (Affiliate Link) in der kleinere Variante mit 8GB RAM / 256 GB Speicher schon für unter 400 Euro zu haben. Für meinen Test nutze ich die Version mit 12 GB / 512 GB, die der Hersteller selbst derzeit in Deutschland ausschließlich anbietet. Es kostet Anfang November 2024 knapp 500 Euro. Dafür bekommt man beim Direktkauf kostenlos ein Jahr Displayschutz-Versicherung dazu.
Unboxing Motorola Edge 50 Neo
Das Motorola Edge 50 Neo kommt im typischen, plastikfreien und parfümierten Karton, den ich schon von meinem Motorola Edge 40 (Test) kenne. Im Lieferumfang ist ein USB-C-Ladekabel, aber kein Netzteil enthalten. Dafür gibt es gratis ein passendes Snap Case von A Good Company, einem schwedischen Unternehmen, das unter anderem Handyhüllen aus Recycling-Material herstellt.
Die Farbe ist jeweils passend zum Smartphone. Im Falle meines Testgeräts ist das ein lebhaftes Rot, oder „Poinciana“. Es gibt das Motorola Edge 50 Neo außerdem dank der Zusammenarbeit mit Pantone auch in Grisaille (Grau), Latte (Milchkaffee) sowie Nautical Blue (Dunkelblau).
Alle Smartphones haben eine Kunststoff-Rahmen sowie eine Rückseite aus strukturiertem „veganen Leder“, also Kunstleder. Der Bildschirm ist mit Gorilla Glas 3 geschützt.
Motorola Edge 50 Neo Test: Die Basics
Display
Was Motorola Edge 50 Neo am schnellsten auffällt: Anders als beim Edge 40 ist der Bildschirm seitlich nicht mehr abgerundet. Ich finde das ziemlich gut, weil 3D-Displays meist doch empfindlicher sind, und man sie nicht gut mit einem Bildschirmschoner abdecken kann.
Das Display des Motorola Edge 50 Neo ist mit 6,36 Zoll und pOLED-Technologie fast ohne Rahmen in das 154,1 x 71,2 x 8,1 mm Gehäuse eingepasst. Dank 460 ppi und bis zu 120 Hz Bildwiederholrate (je nach Anwendung) wirkt der Bildschirm deutlich hochwertiger, als man das sonst von dieser Preisklasse gewohnt ist. Mit einem Seitenverhältnis von 20:9 bei Super-HD-Auflösung (2.670 x 1.220 px) eignet er sich auch für Breitwand-Video und Games im Panorama-Format.
Prozessor und Speicher
In der Version mit 12 GB / 512 GB muss man sich über mangelnden Speicherplatz wenig Sorgen machen, auch wenn es keinen SD-Kartenschacht gibt.
Der Prozessor, ein MediaTek Dimensity 7300 ist eigentlich ein SoC, also ein Ein-Chip-System. Er wurde Mitte 2024 vorgestellt und gilt als Mittelklasse-Option mit sparsamem Stromverbrauch.
Strom und Laden
Der 4.310 mAh-Akku liegt im Mittelfeld für Android. Er kann mit dem passenden, extra zu erwerbenden Ladegerät mit bis zu 68 Watt über USB-C aufgeladen werden. Von (fast) Null auf 100 dauert es dabei kaum mehr als eine Stunde. Allerdings wird das Smartphone dabei auch ganz schön warm.
Alternativ ist auch „Schnelladen“ mit einem Qi-kompatiblem Ladepad und bis zu 15 Watt möglich. Hier dauert es aber schon mindestens 2,5 h, bis ein geplättetes Handy wieder ganz vollgeladen ist. Der Hersteller gibt eine Akkulaufzeit bis zu 34 Stunden an. Im Alltag kann man bei geringer bis moderater Nutzung deshalb schon mal 1,5 Tage ohne nachladen durchkommen.
Audio
Die beiden 2 Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos sind an den Schmalseiten angebracht und bieten genügend Lautstärke für eine kleine Küchenparty oder ein Picknick im Park. Wie bei allen Smartphones darf man allerdings nicht auf viel Bass hoffen.
Das Motorola Edge 50 Neo im Test hat keinen Lautsprecher-Eingang.
Software
Das Phone kommt mit Android 14 vorinstalliert und soll nach Herstellerangaben bis August 2029 Sicherheitsupdates erhalten. Es wird auch Android 15 bekommen. Online-Quellen sprechen außerdem von Betriebssystem-Updates bis Android 19. Doch dafür gibt es keine offizielle Bestätigung für Europa.
Motorolas Android-Variante ist ziemlich Standard. Bei der Installation fängt man sich ein paar wenige Werbe-Apps ein, die man aber leicht deinstallieren kann.
Außerdem gibt es zusätzlich die Moto-Apps, z.B. eine spezielle Kindersicherung.
Telefonieren und SIM
Das Motorola Edge 50 Neo hat ein Tray für eine Nano-Sim. Außerdem kann man stattdessen oder zusätzlich ein e-SIM-Profil hinterlegen. So lässt sich das Gerät als Dual-SIM-Smartphone nutzen.
Im Test erwies sich die Telefonqualität im D-Netz als ansprechend, ich hörte meine Gegenüber gut, und sie mich auch. Im Metropolgebiet bekam ich überall Uplink, auch dort, wo mein privates iPhone manchmal rumzickte.
Das Motorola Edge 50 Neo kann kein WLAN-Call, unterstützt aber Wi-Fi 6E mit 2,4 sowie 5 und 6 GHz.
Sicherheit
Das Motorola Edge 50 Neo im Test kann man wahlweise mit PIN, Gesichtserkennung oder über den gut funktionierenden Fingerprint-Sensor unter dem Glas entsperren.
Das Smartphone hat einen NFC-Chip, sodass man Google Pay zum kontaktlosen Bezahlen einrichten kann.
Foto und Video beim Motorola Edge 50 Neo
Rückenkamera
Die Rückenkamera bietet einen 50 MP-Sony-Sensor, Weitwinkel-Kamera mit
120 Grad sowie ein Teleobjektiv. Damit ist bis zu dreifacher optischer Zoom möglich. Dank optischer Bildstabilisierung wirken Bilder selbst dann scharf, wenn man das Smartphone nicht ganz ruhig halten kann.
Bei der Fotosafari haben mir die Bilder aus dem Motorola Edge 50 Neo sehr gut gefallen. Sie wirken auch auf dem Computerbildschirm vergrößert noch recht scharf und farbenprächtig. Für Familienfotos, Ferienschnappschüsse oder gelegentliche Content-Erstellung dürfte das die meisten Anwender mehr als zufrieden stellen.
Front-Kamera
Die Selfie-Cam bietet 32 Megapixel, allerdings erscheint die Bildqualität im Vergleich zur Rückenkamera etwas weniger dynamisch.
Video
Front- und Rückenkamera nehmen mit 4K UHD (30 fps) oder FHD (60/30 fps) auf. Die rückwärtige Hauptkamera bietet Slow Motion mit (240/120 fps) bei der Selfie-Cam muss man sich mit FHD (120 fps) begnügen.
Für alle Kameras gibt es sowohl im Standbild- wie Videomodus eine Reihe von Filtern und Optionen, etwa für Nachtaufnahmen oder Panorama. Im Pro-Modus kann man auch RAW-Aufnahmen machen.
Außerdem lassen sich die Bilder mit Hilfe von künstlicher Intelligenz optimieren. Das ist nicht jedermanns Sache, deshalb kann man vorab einstellen, wie stark die Fotos verbessert werden sollen.
Fazit: Test Alltag mit dem Motorola Edge 50 Neo
Im Redaktionsalltag mit Fotografieren, Telefonieren, Social Media und MS Outlook hat sich das Motorola Edge 50 Neo im Test gut bewährt: Keine Lags, keine seltsamen Abstürze, verlässliche Telefonqualität und lange Akkulaufzeit.
Richtig gut gefallen haben mir die kostenlose Hülle, die tolle Farbe meines Testgeräts und das organisch eingefügte Rücken-Array. Das sehr helle und brillante Display erregte Aufmerksamkeit bei Besuchern.
Das größte Manko bei Motorola ist immer noch die Software. Zwar war der Sicherheitspatch im Test top-aktuell, doch Motorola ist (noch) nicht für schnelle und lange Updates bekannt. Zwar ist man mit den versprochenen 5 Jahren Sicherheitsupdates beim Motorola Edge 50 Neo im Test ein gutes Stück vorangekommen. Doch laut Hersteller sind die Ankündigungen nicht verpflichtend. Was ich schade finde, denn mit seiner robusten Bauqualität wirkt das Motorola Edge 50 Neo wie ein Smartphone, an dem man lange Freude hat.
Alternativen zum Motorola Edge 50 Neo
High-End: Motorola RAZR 50 (Test)
Budget-Option: Motorola Edge 40 Neo (Amazon Affiliate Link)
Test: Sonja Angerer
Transparenzhinweis: Das Motorola Edge Neo wurde uns für den Test zur Verfügung gestellt.