

Ein top-aktuelles Flip Phone für unter 1.000 Euro? Findet man gar nicht so leicht. Das Motorola RAZR 50 Test kann man derzeit bei Amazon (Affiliate Link) schon für rund 750 Euro bekommen. Was man dafür bekommt – und worauf du verzichten musst: Ich nehme das Motorola RAZR 50 mit in den Alltag. Damit du weißt, ob es das richtige Android Phone für dich ist.
In diesem Artikel gehe ich auf folgende Punkte ein:
- Unboxing und Installation
- Die wichtigsten Leistungsdaten
- Alltag mit dem Motorola RAZR 50
- Musik, Video und Foto (mit Testfotos)
- Vorteile und Nachteile des Motorola RAZR 50
Motorola RAZR 50: Unboxing und Installation

Das Motorola RAZR 50 Flip Phone kommt in einem schwarzen Karton ohne Kunststoffanteile. In der Packung ist das Smartphone, ein USB-C-Ladekabel sowie eine passende Hülle aus Kunstleder mit Handy Strap. Das ist ziemlich praktisch, weil es nämlich für das Motorola RAZR 50 aus unserem Test derzeit nur wenige Hüllen zu kaufen gibt.
Man kann das Gerät natürlich auch völlig ohne Hülle nutzen. Die hübsche Rückseite aus veganem Leder hätte es verdient. Mein Testgerät mit 8 GB RAM und 256 GB Massenspeicher hat die Farbe „Spritz Orange“. Alternativ gibt es das Modell auch in Beach Sand und Koala Grey.
Mein Testgerät ist fast komplett aufgeladen, als ich es aus der Schachtel nehme. Deshalb mach ich mich sofort an die Installation. Es dauert es nur ein paar Minuten, bis ich alle Daten von unserem Redaktions-Androiden Motorola Edge 40 (Test) übertragen habe. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn beide Geräte arbeiten mit Android 14.

Ich ziehe noch die Nano-Sim um, denn mein Mobilfunkanbieter hat immer noch keine E-SIM im Programm. Das Motorola RAZR 50 Flip Phone hat auf dem Tray nur Platz für eine Nano SIM. Ähnlich wie beim iPhone kann man es aber als Dual Sim Smartphone nutzen, wenn man ein zusätzliches E-SIM-Profil installiert. Beide Steckplätze funken über 5G. Aber nur, wenn man einen entsprechenden Mobilfunkdienst abonniert hat, und 5G am Standort verfügbar ist.
Weil Google alle meine Apps und die meisten Einstellungen richtig kopiert hat und Motorola nur ein paar wenige eigene Apps zum sauberen Android hinzufügte, bin ich also sofort startklar.
Leistungsdaten des Motorola RAZR 50
Akku und Laden

Das Motorola RAZR 50 lädt über USB-C mit bis zu 30 Watt. Dazu benötigst du natürlich ein passendes Netzteil. Alternativ lässt sich das Smartphone auch drahtlos mit einem Qi- kompatiblen Ladepad mit bis zu 15 Watt powern. Allerdings solltest du etwas Geduld mitbringen, denn bis der 4200 mAH-Akku kabellos aufgeladen ist, kann es schon etwas dauern.
Mit dem Kabel dauert es von fast leer bis 100% etwa 2 Stunden. Das ist deutlich langsamer, als ich es vom Edge 40 gewohnt bin. Dieses lädt allerdings auch mit bis zu 68 Watt. Bei moderater Nutzung hielt das Motorola RAZR 50 im Test locker den ganzen Tag durch. Wenn ich vergaß, es über Nacht nachzuladen, war nach dem späten Frühstück am nächsten Tag immer noch genügend Saft für ein oder zwei Telefonate vorhanden.
Bildschirme

Das Motorola RAZR 50 bietet zwei p-OLED-Bildschirme. Innen gibt es ein Display mit 2.640 x 1.080 px oder 6,9 Zoll. Das Außendisplay hat 1.056 x 1.066, das entspricht einer Diagonale von 3,6 Zoll. Innen ist die dynamische Bildwiederholfrequenz 120 Hz, außen liegt sie bei 90 Hz. Das bedeutet, dass man die Inhalte auf beiden Bildschirmen gestochen scharf und ohne „verwischen“ sieht.
Die Spitzenhelligkeit des Innendisplays liegt bei 3.000 nits, außen sind es nur 1.700. Letzteres finde ich etwas kurz gedacht, weil man den Außenbildschirm sicher öfter nutzt als das Innenteil. Trotzdem hatte ich unter herbstlicher Sonne nie die geringsten Schwierigkeiten, mein Smartphone im Test abzulesen. Tatsächlich ist die Bildschirmhelligkeit bei Motorola RAZOR 50 deutlich höher als etwa beim aktuellen iPhone 16.

Wie bei jedem Flip Phone kannst du auch bei Motorola RAZR 50 im aufgeklappten Zustand deutlich sehen, wo sich das Scharnier unter dem Bildschirm befindet. Der Innenbildschirm ist mit einer stabilen Kunststofffolie überzogen. Komplett geöffnet fällt die Delle unter dem Scharnier aber nicht auf, solange der Bildschirm beleuchtet ist.
Es gibt im geschlossenen Zustand keinen Spalt zwischen den beiden Hälften des Smartphones, sodass es sich mit einem befriedigenden „Schnapp“ schließen lässt. Das Außendisplay ist mit Corning Gorilla Glas Victus geschützt. Obwohl das ganze Gerät nur eine IPX8-Zertifizierung trägt und damit wassergeschützt, aber nicht wasserdicht ist, wirkt es ziemlich stabil.
Prozessor und Speicher

Im Inneren des Motorola RAZR 50 arbeitet ein MediaTek Dimensity 7300X-Prozessor. Dieser gilt als Mittelklasse. Für die üblichen Alltags-Apps, Social Media, Filmen und Fotografieren, sowie das eine oder andere Casual Game reicht das völlig aus. Echte Handy Gamer mit Fokus auf Action Spiele werden aber wahrscheinlich die Performance vermissen, die sie von Flaggschiff Geräten kennen.
In Europa ist derzeit das Motorola RAZR 50 nur in meiner Testkonfiguration (8GB RAM / 256 GB Speicher) zu haben. Anderswo auf der Welt gibt es auch Modelle mit bis zu 512 GB. Wenn du viele hochauflösende Videos aufnimmst, kannst du also mit diesem Gerät durchaus mal an die Grenze kommen. Leider hat es nämlich auch keinen Schacht für eine Micro SD Karte.
Der Test-Alltag mit dem Motorola RAZR 50

Ich habe eine heimliche Schwäche für Klapphandys. Deshalb ist es kein Wunder, dass das Motorola RAZR 50 und ich im Test sehr gut zurechtkamen. Der Fingerabdrucksensor am seitlichen Ein/Ausschalter funktioniert schnell und zuverlässig.
Anrufe lassen sich mit der Klappfunktion annehmen oder ablehnen, sehr lässig. Die Sprachqualität ist dabei auf beiden Seiten ordentlich, wenn auch nicht überragend. Im D-Netz hatte das Testgerät überall guten Empfang.

Das zusammengeklappte Gerät ist 74 x 88 x 16 mm und ohne Hülle 188 Gramm schwer. Es macht sich in der Tasche erstaunlich klein und passt so auch in eine Mini Bag. Dafür bietet der fast 7 Zoll große Innenbildschirm einen prachtvollen Ausblick auf alle Apps, selbst wenn man die Schriftgröße etwas höher eingestellt hat.
Selfies lassen sich ohne Aufklappen rein mit dem Außendisplay erstellen. Das habe ich nicht so oft benutzt, dafür die Möglichkeit, meine bevorzugten Widgets und Apps dort anzeigen zu lassen.
Musik, Video und Foto auf dem Motorola RAZR 50
Audio

Das Motorola RAZR 50 hat an der oberen und unteren Schmalseite jeweils einen Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos und Raumklang. Es gibt keinen Kopfhörer Anschluss, und damit auch kein UKW-Radio. Denn das würde das Kabel des Kopfhörers als Antenne benötigen.
Das Smartphone unterstützt alle gängigen Codecs für Bluetooth-Audio, z.B. AAC, LDAC und aptX. Es lässt sich deshalb nicht nur bequem mit Moto Buds (Test) koppeln, sondern auch mit allen marktgängigen True Wireless Kopfhörern (Kaufberatung).
Ich habe das Motorola RAZR 50 im Test für gestreamte Podcasts, Hörbücher sowie Playlists benutzt und fand, es macht seine Sache gut.
Video

Das Motorola RAZR 50 bietet Videoaufnahme in voller 4K-Qualität, allerdings nur mit maximal 30 fps. 60 fps ist nur bei FullHD möglich. Dank optischer Bildstabilisierung Camcorder-Neigefunktion und ist das einfach, schöne Videos zu machen. Allerdings kam es mir manchmal so vor, als ob das Sucherbild ein bisschen hinterherhinkte.
Fotos

Die Hauptkamera des Smartphones bietet 50 Megapixel, sowie eine 13-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera. Damit kann man schon mehr als nur Schnappschüsse machen. Natürlich sind die Bilder, wie immer bei Smartphone Kameras, relativ stark verarbeitet. Bei Motorola RAZR 50 führt das dazu, dass etwa Blumen noch etwas knalliger als in Wirklichkeit sind. Insgesamt ist die Bildqualität aber gut, selbst im schlechten Licht.
Über dem Hauptdisplay gibt es außerdem noch eine 32-Megapixel-Kamera. Ich habe sie nur für Videotelefonie benutzt, einfach weil man mit der Rückenkamera auf dem Außendisplay eine noch bessere Option zur Verfügung hat.
Vorteile und Nachteile des Motorola RAZR 50 im Test

In Test sind mir eine ganze Reihe Vorteile aufgefallen:
- Handliche Größe
- Formfaktor Flip
- Angenehme Haptik
- Hülle mit Riemen im Preis inbegriffen
- Gute Akkulaufzeit
- Einfache Bedienung
- Zuverlässiger Fingerprint-Sensor
- Scharnier-Knick geöffnet kaum sichtbar
- Flüssige Software
- Gute Kamera

Es gibt auch ein paar Nachteile:
- Ein Candybar-Phone mir den gleichen Leistungsdaten ist ein paar hundert Euro günstiger
- IPX8 ist nur wasserabweisend, nicht wasserfest
- Motorola verspricht nur 3 Jahre OS-Updates, also bis Android 17
- Sicherheitsupdates nur bis Juni 2028
- Preis schwankt bereits stark. Beim Hersteller kostet das Motorola RAZR 50 noch knapp 900 Euro, online gibt es vereinzelt schon Killer-Angebote ab 790 Euro.
Ist das Motorola RAZR 50 das Flip-Phone für Dich?

Mir als enthusiastischen Normalnutzer, Hardcore-Fotografin und Casual Gamer bot das Motorola RAZR 50 im Test alles, was ich im Alltag brauche. Ich persönlich würde also keine zusätzlichen 300 Euro ausgeben, um das Motorola RAZR 50 Ultra zu erwerben, oder gar über 400 Euro mehr für ein Samsung Galaxy Z Flip 6.
Das Motorola RAZR 50 ist kein Flaggschiff-Gerät, aber die meisten Nutzer merken das im Alltag nicht. Wenn du also ein aktuelles Flip Phone von einem bekannten Markenhersteller kaufen willst, ist 2024 in Deutschland das Motorola RAZR 50 / RAZR 2024 fast schon die einzige Alternative.

Bei noch günstigeren Klapp-Smartphones, beispielsweise von Nubia, musst du schon echte Abstriche machen, besonders beim Update-Versprechen. Eine Alternative zum Motorola RAZR 50 könnten noch höherwertige Flip-Phones aus der letzten Generation, Versandrückläufer oder refurbishte Smartphones sein.
Aber Vorsicht: Nimm kein Motorola RAZR 50 in die Hand, wenn du es nicht behalten willst. „Mein“ Modell hat sich nach dem Test jedenfalls ziemlich in meiner Tasche festgekrallt … 😊
UPDATE: Zum Singles Day 2024 gibt es das Motorola RAZR im Flash Sale zum Super-Preis.
Test: Sonja Angerer
Transparenzhinweis: Das Motorola RAZR 50 wurde mir für den Test zur Verfügung gestellt.