Moto Watch Fit und Moto Buds Loop im Alltagstest: Was taugen die neuen Moto Smart Connect Wearables wirklich?

Moto Watch Fit und Moto Buds Loop im Test
Moto Watch Fit Smart Watch (Packaging)
Die Moto Watch Fit ist Teil von Motorolas Smart Connect Ecosystem.

Motorola geht mit Moto Smart Connect einen spannenden Schritt in Richtung vernetztes Ökosystem. Die Idee: Die Geräte – Smartphone, Smartwatch, Kopfhörer und mehr – sollen nahtlos zusammenarbeiten. Zwei zentrale Bausteine dieser Vision sind die Moto Watch Fit und die Moto Buds Loop. Ich habe beide Produkte eine Woche lang getestet und sage dir, ob sie halten, was Motorola verspricht.

Moto Watch Fit – dein smarter Fitnessbegleiter

Die Moto Watch Fit ist Motorolas erster Fitnesstracker im Uhrendesign, der in Europa breit verfügbar ist. Mit einem 1,9-Zoll-OLED-Display, über 100 Sportmodi und einer Akkulaufzeit von bis zu 16 Tagen klingt die ca. 37x 49 x 11 mm große und knapp 50 Gramm schwere Smart Watch ziemlich vielversprechend. Bonus: Sie kostet, z.B. über Amazon, derzeit ziemlich unschlagbare knapp 67 Euro (#VerdientProvisionen). Es gibt Netzteile für die Apple Watch, die mehr kosten.

Installation

Moto Watch Fit Ziffernblätter (App Screenshot)
Die Zifferblätter der Moto Watch Fit kann man anpassen.

Im Preis der Moto Watch Fit ist nicht nur das proprietäre Ladekabel, sondern sind auch Federstifte inbegriffen. Mit deren Hilfe kann man jedes normale Uhrenarmband bis 20 mm Breite montieren. Das dunkelgrüne, ca. 175 mm lange Sportarmband, mit dem die Uhr ausgeliefert wird, ist aber wirklich angenehm zu tragen und hält bombenfest.

Installiert ist die Uhr blitzschnell. Denn die Moto Watch App, die man dafür braucht, ist auf aktuellen Motorola-Smartphones wie dem zum Test verwendeten RAZR 60 Ultra bereits vorinstalliert. Man kann die App aber auch auf Smartphones anderer Hersteller, z.B. Samsung, herunterladen. Bei iPhones und Smartphones, die vom Google Play-Store ausgeschlossen sind, wie etwa Huawei, klappt das aber nicht. Denn sie sind mit der Moto Watch Fit nicht kompatibel.

Die Uhr wird neben der Moto Watch App auch in der Moto Smart Connect App angezeigt. Die Gesundheitsdaten verbleiben auf der Uhr bzw. im Smartphone, man kann sie aber auch über die Moto-Cloud sichern. Es besteht aber keine Möglichkeit, sie mit Google Health Connect oder Google Fit zu synchronisieren.

Alltag mit der Moto Watch Fit

Moto Watch Fit Herzfrequenz (App Screenshot)
Die Fitness Uhr zeichnet die Herzfrequenz der Träger auf.

Die Moto Watch Fit begleitete mich auf eine einwöchige Auszeit, das Ladekabel für den 240 mAh-Akku ließ ich dabei bewusst zuhause. Kein Problem: Obwohl ich die Uhr ganztägig und zu etwa einem halben Dutzend Trainings trug, waren nach 7 Tagen noch 40% Akku übrig.

Die Moto Watch Fit kommt mit ca. 15 vorinstallierten Apps. Sie trackt mit GPS-Hilfe ca. 100 unterschiedliche Sportarten sowie Schritte, Blutsauerstoff, Herzfrequenz, Schlafqualität und Stresslevel. Außerdem kann man sie für Atemübungen, zum Steuern der Audio-Wiedergabe, als Taschenlampe sowie zum Finden eines verbundenen Telefons nutzen.

Laufen und Schwimmen

Aufzeichnen der Wegstrecke mit GPS (App)
Wegstrecken werden per GPS aufgezeichnet.

Die Uhr ist nach IP67 staub- und wassergeschützt bis 5 ATM. Das bedeutet, dass man sie nicht zum sportlichen Bahnenschwimmen nutzen sollte. Trotzdem hat die Uhr ein Water-Lock sowie Schwimmen als unterstütztes Training.

Armband Adapter für Moto Watch Fit
Durch den beigelegten Adapter man man alle 20 mm-Uhrenarmbänder montieren.

Ich habe mich trotzdem nicht getraut, sie beim Schwimmtraining zu tragen, aus Angst sie zu beschädigen. (Übrigens unterlasse ich das auch bei meiner privaten Apple Watch, nachdem ich bereits 2 Exemplare durch Wasser beschädigt habe). Trotzdem finde ich, Motorola sollte die Frage „Schwimmen oder nicht mit der Moto Watch Fit“ besser lösen, schließlich ist das ein häufiger Sport. Die Uhr hatte im Test übrigens erwartungsgemäß kein Problem unter der Dusche, und selbst als ich am Seeufer planschte und vergaß sie abzunehmen, steckte sie das klaglos weg.

Werte tracken

Fitness Ringe auf Moto Watch Fit
Die Fitness-Ziele werden auf der Motorola-Uhr als Ringe dargestellt.

Die Werte, die ich mit der Uhr trackte, also Walking-Strecken, Herzfrequenz und Blutsauerstoff, entsprachen in etwa dem, was meine Apple Watch 7 anzeigte: Für den „Hausgebrauch“, also Breitensportler, ist das völlig OK. Wer medizinische Werte oder ganz genaue Trainingsdaten als Leistungssportler benötigt, sollte sich aber ein entsprechendes Produkt, z.B. von Garmin,  zulegen.

Ungemein praktisch fand ich im Training, dass ich mit der App zur Steuerung der Musikwiedergabe auch mein Audible-Hörbuch ansteuern konnte. Zwar gab es dabei manchmal eine „Gedenksekunde“, aber insgesamt klappte auch das Zusammenspiel mit den Moto Buds Loop auf Anhieb prima.

Apps

Water Lock auf Moto Watch Fit
Die Moto Watch Fit hat ein Water Lock, sollte aber nicht zum sportlichen Schwimmen getragen werden.

Die Moto Watch Fit bietet derzeit nicht die Möglichkeit, weitere Apps zu installieren. Sie zeigt deshalb keine WhatsApps an, und lässt sich auch nicht zum Bezahlen konfigurieren. Mir persönlich fehlte vor allem die Musikerkennung, die ich mit meiner Apple Watch dauernd nutze, sowie die Benachrichtigungen aus dem DB Navigator. Man kann mit der Uhr übrigens auch keine Anrufe auf dem Smartphone annehmen, denn sie hat kein Mikro.

Vorteile und Nachteile der Moto Watch Fit

Vorteile:

  • sehr lange Akkulaufzeit von bis zu 16 Tagen
  • Trackingdaten sind stimmig
  • leicht und angenehm zu tragen
  • alle 20 mm-Uhrenarmbänder nutzbar
  • viele Sportmodi
  • unschlagbar günstiger Preis
  • schicke App

Nachteile

  • keine zusätzlichen Apps installierbar
  • keine Synchronisation mit Google-Fitness-Diensten
  • keine Bezahlfunktion.

Moto Buds Loop: Stylische Kopfhörer für Draußen

Moto Buds Loop (Packaging)
Die Moto Buds Loop gibt es in Grün sowie in Beige mit Swarovski-Steinen.

Die Moto Buds Loop gehören ebenfalls zum Moto Smart Connect Wearables-Ecosystem. Die kabellosen Open-Ear-Kopfhörer gibt es passend zur Moto Watch Fit und dem RAZR 60 Ultra in Dunkelgrün oder als Sonderedition mit Swarovski-Kristallen. Die Standard-Variante kostet bei Amazon ca. 130 Euro (#VerdientProvisionen). Die French-Oak-Version mit Glitzersteinchen gibt es beim Hersteller für ca. 260 Euro.

Die Moto Buds Loop setzen auf Sound by Bose, bieten 12-mm-Treiber und bis zu 8 Stunden Akkulaufzeit pro Ladung. Zusammen mit dem Case ergeben sich 37 Stunden Nutzungsdauer. Das ist so lange, dass ich während meiner Urlaubswoche trotz intensiver Nutzung nicht nachladen musste.

Wäre es nötig gewesen, hätten übrigens 10 Minuten am Stromnetz für 3 Stunden Hörgenuss gereicht. Die Moto Buds Loop lassen sich aber nicht kabellos aufladen (So funktioniert Qi).

Apps

Moto Uhr und Kopfhörer in der Smart Connect App
In der Moto Smart Connect App sind Uhr und Kopfhörer vereint.

Die Kopfhörer werden wie die Smart Watch in der Moto Smart Connect App sowie in der eigenen Moto Buds App angezeigt. Über die Moto Buds App kann man das Case klingeln lassen, wenn man das Headset verlegt.

Moto Buds Loop im Alltag

Gestensteuerung einstellen in Moto Buds Loop App
Die Gestensteuerung kann man in Moto Buds Loop App anpassen.

Die Buds sitzen locker und bequem am Ohr, ohne Druckgefühl. Besonders beim Walken oder unterwegs in der Stadt empfand ich das offene Design als sehr angenehm. Denn ich bekam immer mit, was sich um mich herum so tut. Der Klang der Moto Buds Loop hat mir für Hörbücher, Telefonate und Pop sehr gut gefallen. Ich muss allerdings zugeben, dass für ausgesprochene Bass-Junkies die Skullcandy Push 720 Open Ear (Test)  wahrscheinlich noch ein bisschen besser klingen.

Moto Loop Buds
Die Moto Loop Buds liegen vor dem Hörkanal und tragen sich deshalb sehr bequem.

Im Alltag habe ich die Moto Buds Loop mit Hilfe ihrer Knöpfe nur gestoppt und gestartet, sowie Anrufe angenommen oder abgelehnt. Für die Lautstärkereglung nutzte ich die verbundene Moto Watch Fit. Denn die Bedienung durch Mehrfach-Tippen (3x für lauter) wollte ich mir einfach nicht merken. Insgesamt haben mir die Moto Buds Loop im Test aber gut gefallen. Bonus: Die Abmessungen sind den Apple iPods sehr ähnlich, man kann sie also mit vielen Apple-Accessoires verschönern.

Vorteile und Nachteile der Moto Buds Loop

Vorteile

  • Stylisches Design
  • Bequemer Sitz, ideal für unterwegs
  • Gute Akkulaufzeit

Nachteile

  • Kein Noise-Cancelling
  • Bedienung etwas umständlich

Fazit: Moto Smart Connect – ein spannender Anfang

Größenvergleich Skullcandy Push 720 Open Ear / Moto Buds Open
Größenvergleich: Skullcandy Push 720 Open Ear / Moto Buds Open

Mit der Moto Watch Fit und den Moto Buds Loop zeigt Motorola, wie ein vernetztes Ökosystem aussehen kann. Beide Geräte lassen sich über Moto Smart Connect einfach koppeln und bieten gute Ansätze für eine intelligente Zusammenarbeit, wie etwa die Steuerung der Kopfhörer durch die Smart Watch. Das „funktioniert einfach“-Gefühl im Alltag gefiel mir richtig gut.

Klar ist aber auch: bis zu einem gewissen Punkt begibt man sich auch mit Moto Smart Connect in einen System Lock-in. Denn wie bei Apple, Samsung und anderen Herstellern auch arbeiten die Zubehör-Produkte am besten mit einem passenden Smartphone. Anders als etwa bei den Skullcandy Open-Ear-Kopfhörern lassen sich aber die Moto Buds Loop auch problemlos mit dem PC verbinden.

Insgesamt gefällt mir das Moto Smart Connect-System sehr gut, zumal Motorola mit Moto AI auch eine eigene Künstliche Intelligenz an den Start bringt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

Über Sonja Angerer 1247 Artikel
Fachautorin und Redakteur. Bei Techsonar vor allem zuständig für die Bereiche Smartphone, Smart Home und Gadgets. Mit viel Erfahrung in Fachmagazinen, u.a Macwelt, Digifoto, Sign Pro Europe, Large Format und Fespa.com.

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