Praxistest: Nello One macht den Türsummer smart

Nello One Installiert an Gegensprechanlage

Nello One Smarter Summer – schlaue Haustür auch für Mieter

Nello One Smart Buzzer - VerpackungSmart Home ist das ganz große Ding – ob Lichter, KI in der Küche oder Kamera im Flur. Ob man das braucht ist natürlich Ansichtssache. Ich für meinen Teil fände es beispielsweise oft ganz toll, könnte ich die Haustür vom Schreibtisch aus öffnen. Das Münchner Start-up Nello will bastel-wütigen Faulsäcken wie mir nun das Leben erleichtern, und zwar mit dem Nello One, dem smarten Türsummer.

Der Praxistest Nello One – ein paar Grundlagen

Für den Kaufpreis von knapp 120 Euro erhält man einen kleines, harmlos aussehendes Modul mit ca. 5 cm Kantenlänge, plus ein Päckchen mit Stücken von farbigem Klingeldraht, und einen Schraubenzieher. Die Hauptsache, nämlich die App für Android bzw. iOS, kann man in den entsprechenden App-Stores kostenlos herunterladen.

Nello One- LieferumfangFür unser Hands-on kommt wieder mein HTC mit Android 7.0 zum Einsatz. Außerdem haben wir hier im Büro ein halbwegs schnelles, stabiles W-LAN mit WPA2 laufen. Die Gegensprechanlage ist ein nicht mehr wirklich taufrisches Exemplar von STR, aber glücklicherweise eines von vielen kompatiblen Modellen.  Die Montageanlage für das Nello-Modul ist in der App integriert, für die man sich natürlich erst mal mit Namen und Standort anmelden muss. Inwiefern das ein Security-Problem werden kann, darüber kann sich mein Kumpel dem entsprechenden Fachwissen stundenlang auslassen…

Die Montage des Nello One

Nello One MontagebildDie Montageanleitung führt mich Schritt für Schritt zur richtigen Verkabelung des Nello-One-Moduls. Das erweist sich als recht einfach, wenn man sich ein bisschen konzentriert. Obwohl ich von Klingelanlagen nicht die geringste Ahnung habe. Als nächstes wird die Gegensprechanlage geöffnet, das geht in meinem Fall ohne Werkzeug. Das vorher passend zur Anlage verdrahtete Modul wird dazu mit den farbigen Kabeln an der Klemmleiste montiert. Wo genau die farbigen Drähtchen hin müssen, erklärt wieder ganz genau die App. Mir wird dabei ein bisschen schwindlig, weil ich überlege, wie ich das der Hausverwaltung erkläre. Also, wenn hinterher die Gegensprechanlage bei uns nicht mehr funktioniert. Die Montageanleitung hat aber auch daran gedacht: Erstens werden die Kabel nur dazugeklemmt, und zweitens wird man von der App dazu angehalten, die ursprüngliche Verkabelung zu Referenzwecken zu fotografieren. Schlau!

Nello One Blinklicht LED FunktionDas LED-Modul auf dem Nello One zeigt mit fröhlichem Grün an, dass die Montage geklappt hat. Puh! Jetzt aber wird es noch mal spannend: Das Nello One muss nämlich mit dem büroeigenen W-LAN verbunden werden. Das funktioniert, indem man in der App Netzwerknamen und Passwort eingibt. Und dann wird es vollends spacig: Das Smartphone überträgt die Info über den wild blinkenden Bildschirm an das Nello One, denn hinter dem grünen LED verbirgt sich auch eine Photozelle.

Beim ersten Mal hat das bei mir nicht geklappt, also muss ich das Modul zurücksetzen und das Licht im Flur dimmen. Der zweite Versuch ist dann von Erfolg gekrönt: Das Modul verbindet sich mit dem Nello-Server. Jetzt schickt mich die App noch zur Funktionskontrolle: Per Phone die Haustüre öffnen, und die eigene Klingel betätigen, damit sich das Nello One die Konfiguration merkt. Nun klebe ich das Modul beruhigt neben die Gegensprechanlage (und baue diese wieder zusammen). Insgesamt dauerten Montage und Einrichtung bei mir etwa 25 Minuten.

Erweiterte Funktionen des Nello One

Nello One App Android - ScreenshotDie App öffnet nun also brav die Haustür (aber natürlich nicht die zu Büro oder Wohnung selbst). Das ist praktisch, wenn man zu faul ist, um zur Gegensprechanlage zu laufen. Sie kann aber noch mehr: Man kann beispielsweise weitere Nello-Nutzer hinzufügen. Oder auch veranlassen, dass sich die Haustür automatisch öffnet, sobald man in der Nähe ist (was bei mir allerdings nur sporadisch funktioniert…)

Von unterwegs kann man außerdem Zeitfenster definieren, an denen die Haustür beispielsweise für die Putzfrau aufgeht, oder auch für Lieferdienste wie Amazon oder Deliveroo.

Wer einen Lieferdienst in der Nello-App freischaltet, erteilt ihm also eine Abstellerlaubnis vor der Wohnungs- oder Bürotür. Nette Idee, in meinem Fall nicht praktikabel, weil manchmal irgendwelche Leute den ganzen Tag die Haustür offenlassen. Weil ich dann womöglich für ein Paket hafte, das so abhanden gekommen sein kann. Da kann nun aber wiederum Nello nichts dafür.

Lohnt der Kauf des Nello One?

Wer seine alte Gegensprechanlage in die Zukunft hieven will, ohne gleich eine ganze Schließanlage austauschen zu lassen, hat mit Nello eine ziemlich kostengünstige Option. Die Montage ist auch in Mietobjekten möglich, und gut zu schaffen, wenn man sich ein bisschen konzentriert. Alternativ kann man für knapp 50 Euro auch einen Montage-Service buchen. Den gibt es allerdings derzeit nur in München. Der Einbau ist umkehrbar, das freut im Zweifel auch den Vermieter.

Einen Wohnungs – oder Büroschlüssel braucht man immer noch. Das verbessert die Sicherheit, schränkt aber natürlich den Nutzen des Systems ein: Man kann nicht einfach besuchende Freunde mit dem Nello-System adden.  Sondern muss ihnen trotzdem noch den Wohnungsschlüssel mitgeben. Die Haustüre kriegen diese hingegen im Zweifel auch auf, indem sie bei jemand anderem im Objekt klingeln.

Es gibt natürlich immer die Möglichkeit, auch die Wohnungstür mit einem smarten Schloss zu versehen. Nuki hat speziell für europäische Schlösser konzipierte Modelle im Angebot.

Mir gefällt vor allem die Möglichkeit, die Haustür vom Schreibtisch aus zu öffnen. Insofern: Nello One macht viel Spaß. Das System wird aber womöglich nicht für Jeden genug Nutzen bringen, um die Ausgabe zu rechtfertigen. Insofern würde ich raten, sich genau zu überlegen, wofür und wie das Modul eingesetzt werden soll. Denn da hängt natürlich auch von den baulichen und örtlichen Gegebenheiten ab. Den Vermieter muss man glücklicherweise nicht (unbedingt) fragen…

Über Sonja Angerer 1142 Artikel
Fachautorin und Redakteur. Bei Techsonar vor allem zuständig für die Bereiche Smartphone, Smart Home und Gadgets. Mit viel Erfahrung in Fachmagazinen, u.a Macwelt, Digifoto, Sign Pro Europe, Large Format und Fespa.com.

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