Saugroboter Test: Trifo Max

Saugroboter Test Trifo Max
Trifo Max Saugroboter Verpackung
Der 5,5 kg schwere Trifo Max kommt in einem stabilen Karton.

Willkommen zu unserem ersten Saugroboter-Test! Trifo Max soll in den neuen Räumen von Techsonar für Ordnung sorgen. Ich bin gespannt. Testerin: Sonja Angerer

Mit dem Trifo Max „adoptieren“ wir eigentlich gleich zwei Dinge: Einen Saugroboter und eine mobile Kamera-Einheit mit Mikro und Lautsprecher. Der Robo-Cleaner kann also nicht nur die Böden sauber halten. Er sorgt auch dafür, dass die eingebaute Kamera aufzeichnet, wenn sich jemand im Raum befindet und schickt auf Wunsch Nachrichten auf ein verbundenes Smartphone oder die Apple Watch.

Das Setting für den Saugroboter-Test mit dem Trifo Max

Bedienelement Trifo
Der Trifo Max im Saugroboter-Test hat außen nur zwei Bedienknöpfe.

Der Trifo Max muss sich mit insgesamt sechs Zimmern auseinandersetzen: Küche, Bad, ein kleiner Flur, zwei Büros und ein Schlafzimmer. Der Robo-Staubsauger hat ein W-LAN von Kabel Deutschland zur Verfügung. Er wird über eine App gesteuert, die es natürlich für iOS und Android gibt. Ich installiere sie auf meinem iPhone 8Plus sowie dem Pixel 3A XL der Redaktion.

Alexa hat bei uns normalerweise keinen Job, aber für den Test installiere ich auch den Alexa Skill für Trifo. Damit kann man den Saugroboter ein- und ausschalten. Das funktioniert zwar im Test, beeindruckt mich allerdings nicht besonders. Denn sonst geht mit diesem Alexa Skill nichts.

Den Trifo Max für den Test in Betrieb nehmen

Hauptmenü in der Android App
Hauptmenü in der Android App des Trifo Max. Der Raum-Grundriss steht übrigens auf dem Kopf.

Der Trifo Max kommt mit einer Ladestation, die man so platzieren muss, dass  an drei Seiten jeweils ca. 50 cm Platz bleiben. Wenn sich der Roboter darauf aufgeladen hat, kann man ihn eigentlich gleich mit Druck auf den „An“-Knopf zum Saubermachen schicken. Wird der „Home“-Knopf gedrückt, sucht er den Weg durch das Zimmer zurück zur Ladestation. Das sieht ziemlich zufällig aus, aber tatsächlich nutzt der Roboter smarte Algorithmen, Lida- und IR-Sensoren sowie die eingebaute Kamera.

Ein bisschen smarter wird es natürlich, wenn man die App nutzt. Dazu muss man einen Trifo-Account anlegen. Darin speichert das Gerät dann Reinigungszeiten und -flächen. Man kann den Trifo außerdem manuell steuern, ihn zu einem Ort auf der Karte schicken („Spot Cleaning“) und die Saugleistung einstellen. Zusätzlich lässt sich die Video-Funktion an- und ausschalten, und wer mag, kann über den Lautsprecher sogar von Smartphone aus Ansagen machen. Ob das eine praktische Anwendung hat? Mir fällt auf Anhieb keine ein, aber vielleicht kann man damit Haustiere oder Mitbewohner zu Tode zu erschrecken.

Trifo Max Robo-Staubsauger Ladestation
Im Saugroboter-Test sich, dass der Trifo Max rund um die Ladestation an jeder Seite ca. 50 cm zum „Einparken“ bracht.

Das Einrichten der deutschsprachigen App wird darin ganz gut erklärt. Um den Trifo Saugroboter ins Netz zu klemmen, braucht er natürlich das W-LAN-Passwort. Das ist ganz clever gelöst, denn man kann es bequem in der App eingeben. Daraufhin wird in QR-Code erstellt, den der Trifo Max mit seiner Kamera scannt.

Unser W-LAN schaltet sich allerdings immer mal wieder aus unerfindlichen Gründen ein paar Minuten lang ab (danke, Kabel Deutschland / Vodafone). Dann kippt natürlich auch der Saugroboter im Test aus dem Netz. Manchmal findet er selbst wieder Zugang, manchmal muss man ihn dazu ein- und ausschalten. Oder komplett neu installieren. Das ist meines Erachtens nicht besonders gut gelöst.

Der Trifo Max beim Testputzen

Kabelaufwicklung der Ladestation
Clever: Das Kabel der Ladestation kann man passend aufwickeln.

In meinem ca. 20 qm großen Büro mit Laminatboden und nur einem kleinen Sisal-Teppich kam der Trifo Max sehr gut zurecht. Er kletterte über die Teppichkante, stieß manchmal nicht ganz sanft gegen Gegenstände, und putzte dabei sehr sauber. War er damit fertig, kehrte er auf die Station zurück.

Man kann beim Trifo keine „No-Go-Zones“ manuell editeren, sondern soll physische Barrieren einrichten. Das klappte ziemlich gut. Nach der Frühstückspause wurde unser „Saugrobi“ in der Küche eingesperrt und die Tür so lange geschlossen, bis alle Brösel von Boden aufgenommen waren. Das dauerte für ca. 12 qm etwa sieben Minuten bis blitzblank.

Zur Ladestation in meinem Zimmer habe ich den Saugroboter immer zurückgetragen. Denn die manuelle Steuerung ist so nervig, dass man schnell die Geduld verliert. Von allein fand der Trifo Max im Test kein einziges Mal die Ladestation in einem anderen Raum wieder. Der Roboter protestiert übrigens beim Hochnehmen auf Englisch, wahlweise kann man auch chinesische Sprachausgabe einstellen.

Es scheint allerdings, als ob das Gerät ohnehin nicht übermäßig gut mit mehreren Räumen zurechtkommt. Zwar soll der Trifo Max selbsttätig eine Karte der Räume erstellen und diese dann abarbeiten. In etwa zehn Tagen Testzeit fuhr der Saugroboter allerdings so lange wirr zwischen den Räumen umher, dass wir dazu übergingen, ihn immer in einem Zimmer einzusperren, wenn dieses geputzt werden sollte.

Das klappte dann übrigen wirklich toll: Der Saugroboter Trifo Max kommt mit seiner Eckenbürste  ziemlich gut in Ritzen. Weil der Saugroboter nur 84 mm hoch ist, fährt er auch unter Schränke oder Toiletten. Der 5.200 mAh-Akku soll laut Hersteller für bis zu 120 Minuten reichen. In der Praxis kamen wir nie unter 70%, auch wenn wir alle unsere Räume, ca. 80 qm, putzen ließen. Das dauerte dann etwa eine Stunde.

Trifo Alexa Skill
Es gibt eiben Trifo Alexa Skill – aber der schaltet des Saugrobi nur an und aus.

Weg mit dem Dreck

Der aufgenommene Staub wird in einer 600ml-Kunststoffbox im Roboter gesammelt, die man dann einfach im Hausmüll entleeren kann. Einen schwarzen Filter, der aussieht wie ein kleines Stück Schaumstoff, soll man bei der Gelegenheit auswaschen. Ich habe es einfach mit dem anderen Staubsauger abgesaugt, dann musste ich nicht warten, bis es wieder trocken ist.

Bei der Hauptbürste muss man gelegentlich lange Haare entfernen, denn die wickeln sich (wie bei anderen Staubsaugern) darum. In der App wird angezeigt, wann Filter und Bürsten ersetzt werden sollten.

Was muss man beim Trifo Saugroboter aus unserem Test beachten?

Trifo Saugroboter Test: Rückseite
Der Trifo Saugroboter „auf dem Rücken“ mit Boden- und Eckenbürste.

Wie bei allen Saugrobotern muss man potenzielle „Fallen“ wie etwa spitze Winkel, lange Vorhänge oder Kabelhaufen aus dem Weg räumen, sonst bleibt der Reinigungsroboter stecken. Wobei dies beim Trifo Max in unserem Test wirklich selten der Fall war.

Saugroboter kommen mit kleinen „Skandi Style“ Wohnungen, in denen nicht viel rumsteht, wesentlich besser zurecht als mit stark dekorierten Räumen oder solchen, in denen viel auf dem Boden liegt (Kinderzimmer!). Der Trifo Max ist mit kleinen Gegenständen auch nicht gerade zimperlich. Ich konnte gut beobachten, wie er einen leichten Beistelltisch energisch aus dem Weg schob. Beschädigt wurde in der Testzeit aber nichts.

Die Probleme, die der Trifo Max mit unserem (wirklich oft ausfallenden) W-LAN hatte, fand ich relativ nervig, zumal andere Smart-Home-Geräte damit nicht solche Schwierigkeiten hatten. Wenn der Saugroboter dadurch in der App offline angezeigt wurde, war es jedes Mal ein Gefummel, bis sich das blaue W-LAN-LED wieder zeigte und man auf alle Funktionen zurückgreifen konnte.

Video-Überwachung mit dem Trifo Max
Video-Überwachung mit dem Trifo Max: Die Kamera ist nicht beweglich. Dafür gibt es einen Lautsprecher.

Ich hätte mir auch gewünscht, dass der Roboter unser relativ einfache Wohnungs-Layout ohne „Nachhilfe“ erkundet. Hätte er vielleicht im Verlauf mehrerer Wochen, aber das war mir zu langsam. Wenn man den Roboter in einzelne, vorher präparierte Zimmer sperrte, machte er seinen Job aber wirklich großartig. Da ist er mir wirklich ans Herz gewachsen.

TRifo Max Staubsauger entleeren
Der Staubtank umfasst 600 ml und lässt sich sehr leicht herausnehmen.

Die Saug-Power kommt aber mit einem deutlichen Nachteil: Bei Vollgas ist der Roboter wirklich, wirklich laut. Der Hersteller gibt 70 dB an, und das ist jedenfalls so nervig, dass ich das meinen Nachbarn nicht am Sonntag zumuten würde. Damit erübrigt sich natürlich auch die nächtliche Reinigung der Büros. Das kann man zwar in der App einstellen, und es funktioniert auch wirklich gut (wenn sich das W-Lan nicht gerade ausschaltet). Bei der Lautstärke ist es aber in der eigenen Wohnung nicht praktikabel, außer man schläft mit Ohropax.

Die Home-Surveillance-Funktionen sind z.B. für ein Ferienhaus ganz praktisch. Man sollte sich aber klar machen, dass eine Kamera und ein Lautsprecher in der Wohnung ein Privacy-Problem sein können. Zumal es sich nicht so richtig feststellen lässt, wo die Daten des Trifo-Accounts denn letztlich landen. Ohne den Account kann man den Trifo Max in der App nicht nutzen.

Soll ich mit den Trifo Max aus dem Saugroboter-Test 2020 kaufen?

Trifo Max Saugroboter Test: Entleeren
Im Test hat der Trifo Max seine Staubbox in 10 Tagen fast voll gemacht.

Für mich war der Trifo Max mein erster Saugroboter, und ich habe ihn wirklich sehr liebgewonnen. Mit knapp 400 Euro ist er für die Saugleistung von 3.000 Pa und auch die Bauqualität ziemlich günstig. Allerdings fehlen eben auch ein paar Funktionen, die man sich eigentlich von so einem Gerät wünscht. Ich hätte beispielsweise „Saugrobi“ gerne in die Küche zum Kehren geschickt (Zonenreinigung). Oder den Roboter manuell bequem gesteuert. Das nämlich fand ich relativ knifflig und frustrierend.

Es scheint aber derzeit in Deutschland keinen Saugroboter mit diesen Leistungsdaten und einer ähnlich üppigen Ausstattung zu diesem Preis zu geben. Von den großen Marken wie iRobot, Roboroc oder Ecovacs muss man ein paar hundert Euro mehr anlegen. Für einen Vorwerk-Saugroboter zahlt man weit mehr als das Doppelte. Insofern: Wer einfach einen aktuellen, robusten und saugstarken Roboter-Sauger für Wohnung oder Büro zum sehr fairen Preis sucht, der macht mit dem Trifo Max nichts falsch.

Ein echtes Manko aber gibt es. Denn derzeit kann man manches Verbrauchsmaterial für Trifo-Saugroboter wie etwa Filter oder Bürsten nur über die App erwerben. Woher es geliefert wird, oder zu welchem Preis, ist nicht ersichtlich. Das kann zu einem Problem werden, wenn man den Staubsauger-Roboter länger nutzen will.

Über Sonja Angerer 1122 Artikel
Fachautorin und Redakteur. Bei Techsonar vor allem zuständig für die Bereiche Smartphone, Smart Home und Gadgets. Mit viel Erfahrung in Fachmagazinen, u.a Macwelt, Digifoto, Sign Pro Europe, Large Format und Fespa.com.