

Ohne Kopfhörer unterwegs oder im Fitness-Studio geht gar nicht? Die neuen Skullcandy Push 720 Open Kopfhörer im Test mit Open-Ear-Design sollen besonders bequem sein. Durch den besonderen Formfaktor schneiden sie dich nicht von der Umwelt ab. Sagt der Hersteller. Stimmt das wirklich, und vor allem: bringt das was? Ich habe das Skullcandy Push 720 Open Bluetooth Headset 3 Wochen lang in meinen Alltag mitgenommen.
In diesem Test sage ich dir:
- Was das Besondere an Open Ear Design ist.
- Welche technischen Basics bei den Skullcandy Push 720 Open für dich wichtig sind.
- Wie du die Skullcandy App installierst und was sie dir bringt.
- Wie die Skullcandy Open Ear Kopfhörer klingen.
- Wie mir das BT-Headset im Alltag gefallen hat.
- Welche Vorteile und Nachteile der Skullcandy Push 720 Open Kopfhörer hat.
Was ist das Besondere am Open-Ear-Design?

Die Skullcandy Push 720 Open setzen auf ein sogenanntes Open-Ear-Design. Im Gegensatz zu klassischen In-Ear-Kopfhörern, die tief im Gehörgang sitzen und Umgebungsgeräusche abschirmen, werden Open-Ear-Kopfhörer außerhalb des Ohrs befestigt. Bei Skullcandy ist das ein Clip-on-System, eine Art Band, das auf Höhe des Gehörganges das Ohrläppchen umringt. Der Ear Tip ist also am Tragus eingeklemmt, die Rückseite des Bandes mit Akku und Bedien-Panel versteckt sich hinter deinem Ohr.
Die Basics zum Skullcandy Push 720 Open Kopfhörer

Die Skullcandy Push 720 Open kosten direkt beim Hersteller etwa 120 Euro. Preislich ist das Mittelklasse und so bietet dieses Bluetooth 5.3-Headset eine solide Ausstattung für den Alltag:
- 12-mm dynamische Treiber für satten, gerichteten Sound
- Bluetooth 5.3 mit LE Audio für stabile Verbindung und geringeren Energieverbrauch
- Multipoint-Pairing: (gleichzeitig mit zwei Geräten verbinden)
- IP67-Zertifizierung (wasserdicht, schweißresistent und staubgeschützt)
- Akkulaufzeit: Bis zu 6 Stunden pro Ladung, mit dem Ladecase insgesamt 30 Stunden
- Textiles Ladecase mit rundem Karabiner
- Laden über USB-C oder Wireless
- Clear Voice Smart Mic für klare Telefonate
- Kostenlose Skullcandy App mit Equalizer und Soundprofilen
Die Skullcandy App: So verbindest du die Kopfhörer

Für meinen Test der Skullcandy Push 720 Open Kopfhörer kam ein Samsung Galaxy A16 (Vergleichstest) zum Einsatz. Die Skullcandy App ließ sich problem- und kostenlos über Google Play herunterladen. Es gibt sie auch für iPhones.
Die Kopfhörer lassen sich direkt über die Bluetooth-Einstellungen von Android oder mit Hilfe der App koppeln. Eine freundliche Computerstimme bestätigt, wenn es geklappt hat. Das Headset kannst du mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden. Das bedeutet beispielsweise, dass du einen Anruf am Smartphone annehmen kannst, während du auf dem Tablet mit den Kopfhörern im Ohr einen Film siehst. Allerdings kannst du die Kopfhörer nicht mit PC oder Mac, sondern nur für Mobilgeräten nutzen.
Die Skullcandy App musst du nicht installieren, um das Headset zu nutzen. Allerdings verpasst du dann etwas. Denn der 5-Band-Equalizer mit Modi für Musik, Podcast und natürlich Bass Boost lässt sich nur in der App anpassen.
Auch für Firmware-Updates brauchst du die App. Zusätzlich kannst du dort die beiden physischen Tasten an den Kopfhörern für dich anpassen. Beispielsweise um einen digitalen Assistenten aufzurufen, deine Spotify Playlist direkt anzusteuern, oder mit Hilfe des Kopfhörers deine Kamera App auszulösen. Die App ist dabei ziemlich intuitiv und auch für Technikmuffel leicht zu bedienen.
Soundqualität der Skullcandy Push 720 Open Kopfhörer

Von Skullcandy erwartet man einen basslastigen Sound, besonders mit der Bass Boost Einstellung im Equalizer. Hier liefert der Skullcandy Push 720 Open Kopfhörer definitiv. Der Ton wird direktional abgespielt, sodass er nur für den Träger oder die Trägerin hörbar ist, obwohl die Kopfhörer nicht direkt im Ohr sitzen.
Mir hat die Klangqualität aber nicht nur für meine (definitiv rocklastigen) Playlists gefallen, sondern auch bei Podcasts und Hörbüchern.
Alltag mit den Skullcandy Push 720 Open Kopfhörern
Zunächst war ich zugegeben etwas unschlüssig, ob sich die Clip-on-Form dieses Headsets für mich eignet. Tatsächlich aber fand ich es im Alltag sehr einfach, die Kopfhörer zu befestigen, trotz Brille und langen Haaren. Mit meinen privaten Powerbeats Pro 2 (Kaufberatung) habe ich definitiv mehr Gefummel.

Das rückwärtige Modul, ein Zylinder mit etwa 2,5 cm Höhe und knapp 1 cm Durchmesser hat mich auch nicht gestört oder bei längerem Tragen geschmerzt. Nach 1,5 Audible-Hörbücher, 5 Podcast-Episoden und unzähligen Playlists kann ich sagen: Die BT-Kopfhörer im Open-Ear-Design sitzen bei mir ausgesprochen bequem. Ob walken, biken, Spaziergang oder Fitness-Training: Bei mir ist nichts verrutscht, und es hat nie geziept. Volle Punktzahl.
Vor allem aber konnte ich Musik oder Podcasts hören, ohne die Welt um mich herum auszublenden. Zum ersten Mal traute ich mich deshalb, auch kurze Strecken durch die Stadt mit „Knopf im Ohr“ zu biken.
Als echtes Highlight empfand das textile Ladecase. Mit dem Ring-Karabiner clippte ich es an Taschen, Sportbeutel und Rucksäcke. Weder Schlaglöcher noch Regenschauer haben den Test-Kopfhörern etwas ausgemacht. Mir gefällt das textile Case deutlich besser als die Vollplastik-Varianten der Mitbewerber.

Vorteile der Skullcandy Push 720 Open
- Sicheres, bequemes Clip-On-Design
- Gute Klangqualität trotz offenem Aufbau
- Gut geeignet für Sport und Outdoor
- Lange Akkulaufzeit
- Ungewöhnliches, aber praktisches Case
- Wasserdicht und schweißresistent (IP67)
- Intuitive App mit vielen Funktionen
- Multipoint-Kopplung

Nachteile der Skullcandy Push 720 Open
- Kein aktives und kaum passives Noise Cancelling
- Bei lauter Umgebung kann der Sound untergehen
- Nicht für PC oder Mac
Fazit: Für wen lohnt sich der Skullcandy Push 720 Open?

Wenn du einen Bluetooth-Kopfhörer für Sport, Alltag und Outdoor suchst, der nicht im Ohr sitzt, sondern leicht und sicher außen befestigt wird, ist der Skullcandy Push 720 Open eine sehr gute Wahl. Das Headset ist bequem und robust. Der Sound begeistert nicht nur Bass-Junkies, sondern ist auch alltagstauglich für Podcasts, Hörbücher oder (Video) Telefonate und Online-Meetings.
Die Passform solltest du allerdings selbst ausprobieren. Wie bei allen In/On Ears ist es sehr individuell, was zur eigenen Ohr- und Kopfform passt. Für Brillen- oder Sonnenbrillenträger ist das Clip-on Design aber definitiv besser geeignet als beispielsweise Ohrbügel.
Wer von seinen Kopfhörern erwartet, dass diese Außengeräusche massiv abdämmen, wird allerdings mit den Skullcandy Push 720 nicht glücklich. Denn dafür sind sie einfach nicht gebaut.
Text: Sonja Angerer
Transparenzhinweis: Die Skullcandy Push 720 Bluetooth Kopfhörer wurden mir für den Test zur Verfügung gestellt.