Eve Room v behält im Test die Luftqualität in der Redaktion im Auge. In der dritten Generation ist das smarte Display mit Temperatur und VOC Sensor nun auch Thread-kompatibel.
Das Eve System von smarten Komponenten von der Eve Systems GmbH ist schon seit einem halben Jahrzehnt auf dem Markt. Eve Room, der Temperatursensor mit Luftqualitäts- Messung geht inzwischen in die dritte Generation. Zeit für einen Test von Eve Room (3. Gen) von Sonja Angerer.
Eve Room – die Basics
Wie alle smarten Komponenten aus der Produktreihe ist Eve Room Apple HomeKit fähig. Das bedeutet allerdings andersherum, dass Android Nutzer derzeit ausgeschlossen sind. Deshalb teste ich die Eve Room (3. Gen.) Auch nicht wie sonst immer mit unserem Redaktionsandroiden Motorola Edge 20 Pro (Test), sondern setze mein privates iPhone 12 ein. Denn die neueste Generation des Eve Room ist nur mit Apple Mobilgeräten unter iOS 15 bzw. iPadOS 15 kompatibel. Mit im Spiel: diverse Leuchten und Leuchtmittel aus dem Phillips Hue-System, die ebenfalls bereits in meinem Apple Home integriert sind.
Wie der Vorgänger hat auch das aktuelle Modell ein E-Ink-Display mit 200 x 200 Pixel. Es misst Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie die Luftqualität. Für den letzteren Messwert wird der Anteil von VOCs (leicht flüchtigen organischen Lösemitteln) angezeigt.
Dieser steigt zum Beispiel, wenn alkoholhaltige Reinigungsmittel eingesetzt werden. Auch manche Duftkerzen erhöhen die Schadstoffgehalt in der Raumluft. Wobei ich das bei meiner (teuren) Duftkerze im Test nicht auf dem Sensor angezeigt bekam. VOCs sind außerdem in manchen Wandfarben, Teppichen und Klebern. Durch seinen Stoffwechsel produziert auch der Mensch organische Lösemittel.
Insgesamt 5 Sterne gibt es für die Luftqualität auf dem Eve Room. Wenn diese zu schlecht wird, gehen Sterne verloren, und man sollte mal lüften. Ich persönlich hätte CO2 für eine weitere wichtige Messgröße gehalten, aber dafür hat Eve Room in dem 54 x 54 x 15 mm großen Gehäuse keinen Sensor eingebaut.
Die Sensorgenauigkeit bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit beträgt laut Hersteller +/- 3%. Bei der Raumtemperatur deckte sich das mit der Anzeige unseres Heizungsthermostats, einen Feuchtigkeitsmesser hatten wir für den Test nicht vor Ort.
Thread bei Eve Room Gen. 3 im Test — was ist das eigentlich?
Eve Room (Gen. 3) unterscheidet sich von der Vorgänger-Version durch einen aktualisierten Chipsatz, speziell dadurch, dass das Gerät auch die neuen Smart-Home-Technologie Thread unterstützt.
Diese wurde für vernetzte Hausgeräte entwickelt. Diese werden derzeit zumeist über das W-LAN bzw. über Bluetooth angebunden. Thread spannt ein davon unabhängiges, drahtloses Netzwerk auf. Man benötigt dazu keinen Basisstation, denn viele Thread-Geräte sind nicht nur End- sondern auch Knotenpunkt im Netz.
Künftig soll Thread für geringeren Energieverbrauch der Smart-Produkte bei höherer Reichweite sorgen. Zusammen mit dem “Matter”-Protokoll können Thread-fähige Smart Home-Produkte in Google Home, Alexa oder eben Apple HomeKit eingebunden werden und miteinander kommunizieren, und zwar über Herstellergrenzen hinweg.
Beim aktuellen Eve Room Gen. 3, einem weiteren Modul des Herstellers mit Thread-Unterstützung, klappt das derzeit allerdings nur via Apple HomeKit, und auch für dann, wenn sich als so genannte Steuerzentrale entweder ein HomePod Mini oder ein aktuelles Apple TV 4K befindet. Alternativ kann man auch ein im Bereich des Netzwerkes immer eingeschaltetes iPad mit iPadOS und höher als Hub nutzen. Ohne Hub kann man Eve Room auch über die Bluetooth-Anbindung in HomeKit verwenden, allerdings ist Fernsteuerung und Automatisierung nicht möglich.
Leben mit dem Eve Room Gen. 3
[twenty20 img1=“7663″ img2=“7661″ width=“30%“ offset=“0.5″ align=“left“ before=“Home“ after=“Eve Room“]Als ich das Eve Room Gen. 3 für den Test auspacke, ist der Akku nur zu wenigen Prozent gefüllt. Deshalb lade ich ihn erste einmal per beigepacktem Micro-USB-Kabel auf. Eine Akkuladung soll für ca. 6 Wochen reichen. So lange habe ich nicht getestet, aber nach über 2 Wochen lag der Akkustand noch bis 80%.
Das E-Ink-Display ließ sich trotz des geringen Energieverbrauchs tagsüber gut ablesen. Es ist allerdings nicht hinterleuchtet, also nicht im Dunkeln nutzbar. Da man sich die Werte in der Eve-App bzw. in Home auf dem iPhone oder iPad anzeigen lassen kann, ist das allerdings nicht weiter schlimm.
Die Verbindung über die Eve App bzw. HomeKit funktionierte im Test problemlos. Denn man muss in einer der beiden Apps einfach den QR-Code auf der Rückseite des Eve Room Gen. 3 scannen und das Gerät einem bestehenden oder neu zu erstellenden Zimmer hinzufügen.
Wer Eve Room Gen.3 wie im Test nur über Bluetooth anbindet, könnte eigentlich auch ganz auf die Eve App verzichten. Denn sobald der Sensor in Apple Home integriert ist, kann man beispielweise Siri nach Temperatur oder Luftfeuchtigkeit fragen, oder sich dort die Werte direkt anzeigen lassen.
Wie ist die Luft so?
Über die Eve App gibt es allerdings weiterführende Infos wie Statistiken über die zeitliche Entwicklung der Luftqualität. Über HomeKit wie über die Eve App kann man außerdem Automatisierungen zusammenbauen. Ich benutzte für den Eve Room Ge. 3 Test mein iPad als Hub. Das muss man auf dem iPad in Einstellungen –> Home –> „Dieses iPad als Steuerzentrale nutzen“ einstellen. Alternativ lassen sich ein HomePod Mini oder Apple TV einspannen.
Mit Automatisierung sind simple Wenn/Dann-Szenarien gemeint. Man kann etwa beim Erreichen einer bestimmten Luftqualität eine Hue-Lampe als Warnung angehen lassen. Das funktioniert tatsächlich ganz gut, solange das iPad eingeschaltet bleibt. Ein bisschen „einfuchsen“ muss man sich aber doch, weil man gerade bei mehreren Automatisierungen schnell mal Aktionen programmiert, die sich gegenseitig ausschließen. Ganz zuverlässig hat zumindest meine iPad-Variante auch nicht funktioniert.
Soll ich mir ein Eve Room Gen. 3 aus dem Test kaufen?
Das Eve Room Gen. 3 aus unserem Test ist bereits über Amazon zu haben (Affiliate Link). Mir hat der verbundene Raumluft/ Temperatursensor viel Spaß gemacht, besonders mit den HomeKit-Automationen. Wenn es hierkünftig dank Thread / Matter noch mehr Möglichkeiten gibt, kann man seine Räume relativ leicht und ohne viel Montage auf „Smart“ umrüsten. Schön!
Gut gefallen haben mir die Siri-Befehle für den Eve Room Gen. 3. Während des Testes habe ich sehr gerne schon vom warmen Bett aus die Temperatur im Büro angefragt.
Gerade im Hinblick auf Corona hätte ich mir allerdings noch einen zusätzlichen CO2-Sensor für das Eve Room Gen. 3 gewünscht. Damit ließe sich verbrauchte Luft noch schneller anzeigen. Toll fände ich es auch, wenn der Hersteller einen passenden Luftreiniger / Luftbefeuchter anbieten würde. Aber das kommt vielleicht ja noch.