

Für ein Marken-Smartphone mehrere hundert Euro ausgeben? Muss nicht sein, schon gar nicht jetzt. Das Moto G8 Power Lite verspricht Motorola-Qualität für knapp 170 Euro – das schreit nach einem Test. Testerin: Sonja Angerer
Ein neues Smartphone muss her, aber es soll nicht zu viel kosten. Die Moto G8-Serie ist da eigentlich immer eine gute Adresse. Das Moto G8 Power Lite kam im April 2020 auf den Markt und verspricht mit 5.000 mAh-Akku und Triple-Cam einige spannende Features. Die hübsche türkisblaue Schale („Arctic Blue“) ist in meinen Augen ein weiteres Plus. Und sonst?
Das Moto G8 Power Lite – die Basics
Das Moto G8 Power Lite kommt in der bekannten schwarzen Motorola-Verpackung inklusive Kurzanleitung, 10W-Schnell-Ladegerät, durchsichtigem Kunststoff-Case sowie SIM-Toolkit. Das zugehörige Kabel war für mich allerdings erst mal ein Enttäuschung.

Denn dieses Android-Smartphone lädt tatsächlich noch über Micro-USB statt USB-C. Das finde ich heutzutage doch ein bisschen arg … oldschool. Allerdings geht das Laden mit dem beigepackten Schnell-Ladegerät wirklich fix. Und durch den großen Akku hält das Moto G8 Power Lite tatsächlich lange. Im Test zwar unter Real-Bedingungen nicht ganz die drei Tage, mit denen der Hersteller wirbt. Das aber liegt natürlich sowohl am persönlichen Nutzungsverhalten wie auch am Abstand vom Funkmasten.



Zwar ist der Tropfen-Notch für die Frontkamera oben sehr zierlich, das Gerät hat aber unten noch ein ziemliches „Kinn“ als Bildschirmrand. Und das, obwohl der Fingerabdruck-Sensor auf der Geräterückseite platziert wurde. Das Gehäuse ist aus Kunststoff und spritzwassergeschützt.
Power – na ja…
Im Inneren des Moto G8 Power Lite werkelt ein Mediatek Helio P35 Prozessor. Der versieht beispielsweise auch im Honor 8A von Mitte 2019 seinen Dienst. Für Alltagskram wie Social Media, Messenger oder Kalender geht das völlig in Ordnung. Wer gerne und viel zockt oder regelmäßig auf dem Smartphone Videos schneidet, ärgert sich vermutlich irgendwann.



Das Moto G8 Power Lite in unserem Test arbeitet unter Android 9.0. Ob sich das noch ändert? Derzeit ist jedenfalls kein Update auf das aktuelle Android 10 angekündigt. Wer darauf Wert legt, sollte sich das Moto G8 ansehen, das nur 30 Euro mehr kostet und die neue Version ab Werk mitbringt. Ebenfalls als etwas enttäuschend empfand ich das Fehlen eines NFC-Chips. Denn das bedeutet, dass dieses Smartphone kein Google Pay kann: Drahtlos zahlen adé.
Dafür besitzt das Moto G8 Power Lite tatsächlich noch einen Klinkenstecher (Cinch, 3,5 mm). Das ist für mache Freunde teurer Kopfhörer wahrscheinlich wichtig, für mich irrelevant. Denn in der ganzen Redaktion und in allen Privaträumen ließ sich leider partout kein kabelgebundenes Headset zum Test mehr auffinden. Immerhin, Bluetooth hat das Moto G8 Power Lite natürlich auch.
Foto-Test mit dem Moto G8 Power Lite

Dieses Android-Smartphone bietet bei der Rückenkamera 16 Megapixel Auflösung. Diese verteilt sich auf drei Linsen: 16 Megapixel + 2 Megapixel (Tiefe) + 2 Megapixel (Makro). Damit sorgen zwei Module für bessere Ergebnisse bei Makro- und Bokeh-Aufnahmen. Tatsächlich fand ich die Makro-Aufnahmen mit dem Moto G8 Power Lite auch recht ansprechend. Es gibt außerdem noch einen Panorama- sowie Porträt-Modus. Dort kann man in HDR den Beauty-Filter sowie die Stärke des Bokeh-Effekts anpassen. Ansonsten ist die mitgeliefert Kamera-App recht nüchtern.


Insgesamt musste ich im Test feststellen, dass die Kamera doch eher eine Schwachstelle ist. Besonders im Vergleich zum (bis heute natürlich deutlich teureren) Google Pixel 3A XL wird das deutlich. Wer gerne und viel mit dem Smartphone fotografiert, wird deshalb mit dem Moto G8 Power Lite meiner Meinung nach nicht recht glücklich.
Fazit: Soll ich mir das Moto G8 Power Lite aus dem Test kaufen?


Ein Pluspunkt des Moto G8 Power Lite ist sicherlich der große Akku mit 5.000 mAh. Auch Dual-SIM plus Micro-SD-Kartenschacht und Cinch-Buchse nimmt so mancher gerne. Das wunderbare Türkisblau des Gehäuses und die sorgfältige Bauweise lassen es auf den ersten Blick wie ein viel teureres Phone wirken.
Zu diesem Eindruck trägt auch die Triple-Cam auf dem Rücken bei. Allerdings ist mir die Kamera-Leistung deutlich zu schwach. Gefühlt macht mein uraltes iPhone in den meisten Situationen bessere Bilder. Für mich wäre das … ein Dealbreaker, fürchte ich. Als Zweit-Phone für den Rucksack, die Job-Mails oder auch das Auto könnte ich mir das Moto G8 Power Lite nach meinem Praxis-Test aber gut vorstellen, schon wegen des großen Akkus.