Test Pixel 3A XL – Google in günstig

Test Pixel 3A XL
Test Pixel 3A XL
Das Pixel 3A XL kommt mit Schnelladegerät, Adapter und Headset.

Mein iPhone wäre diese Jahr mit einem Update dran – aber irgendwie wirkt es, als ob 2020 die interessanteren Modelle kommen. Um die Wartezeit zu verkürzen holte ich mir deshalb das Google Pixel 3A XL. Ein Fokus bei mir ist natürlich immer die Kamera. Testerin: S. Angerer

Mit knapp 480 Euro über den Google Shop oder Amazon ist das Pixel 3A XL preislich der Mittelklasse zuzuordnen. Lange waren schicke und gut ausgestattete Phones in diesem Segment ja eher bei OnePlus daheim. Aber in diesem Jahr hat der chinesische Hersteller besonders beim großen Modell, dem OnePlus 7 Pro, doch heftig hingelangt.

Die Eckdaten des Pixel 3A XL

Test Pixel 3A XL Cinch
Das Pixel 3A XL bietet sogar einen Kopfhörer-Eingang.

Die Leistungsdaten des Pixel 3A XL sind schnell erzählt: Snapdragon 670-Prozessor, 4 GB Arbeitsspeicher, 64 GB Speicher. Letzteres klingt zunächst mal nicht üppig. Es gibt nämlich auch keinen SD-Kartenschacht. Allerding hat mein iPhone auch nicht mehr Speicher, und ich habe nach zwei Jahren noch fast die Hälfte frei. Beim Pixel 3A XL sind aktuell noch fast 70 % frei, und das nach dem Installieren von mehr als 80 Apps und vier recht großen E-Mail-Accounts. Wer nicht gerade Video-Filmer ist, kommt mit dem Speicher des Pixel 3A XL meiner Meinung nach gut aus.

Pixel 3A XL Hülle
Das Soff-Case für das Pixel 3 A XL sieht schick aus, kostet aber 45 Euro.

Das Pixel 3A XL hat ein 6-Zoll-Display (2.160 x 1.080 Pixel Auflösung), und zwar als OLED. Das spart Strom und bietet satte Farben. Mit einem 3.700 mAh-Akku bietet das Pixel 3 A XL bei mir aber ohnehin auch mal für einen zweiten Tag „Saft“. Wobei ich natürlich zwei Phones nutze, und das Google-Gerät deshalb nicht ganz so oft „drankommt“ wie bei Alleinnutzung.

Das Google Pixel 3A XL hat oben und unten noch einen deutlichen Rahmen, was andere Reviewer als altmodisch gedisst haben. Mich hat es nicht gestört, denn ich bin kein Freund des „Notches“. Auch liegt mir der Fingerabdrucksensor mehr als eine Gesichtsentsperrung, besonders beim Bezahlen mit dem Handy. Der Fingerprint-Sensor ist beim Pixel hinten und lässt sich sehr gut erfühlen, besonders, wenn man auch eine Hülle angebracht hat.

Großer Bildschirm, schnelle Ladung

Praxis Pixel 3A XL
Das Ladekabel ist USB-C, ein Adapter auf USB-A ist beigelegt.

Mit meinem iPhone 8 Plus dachte ich das Maximum an Größe bei einem Smartphone erreicht zu haben. Tatsächlich aber ist das Pixel 3 A XL mit 160,1 x 76,1 x 8,1 mm noch mal ein Stückchen höher, dafür etwas schmäler als mein iPhone. Mit 167 Gramm ist das Pixel fast 40 Gramm leichter als das Apple-Modell. Das liegt aber natürlich auch daran, dass das Google-Modell statt eines schicken Glasrückens auf Kunststoff setzt. Das verhindert leider, dass man drahtlos per Qi laden kann. Das fehlt mir wirklich, denn ich liebe da bei meinem iPhone. Allerdings ist die Schnellade-Funktion (18 Watt!)  beim Pixel wirklich toll. Binnen Minuten steigt die Ladung wieder signifikant an. Das entsprechende Ladegerät liegt bei, und man muss es nicht wie bei Apple extra kaufen.

Das Pixel XL arbeitet natürlich mit USB-C, was eine Wohltat ist. Es bietet sogar noch einen Kopfhörer-Anschluss. Das ist in der Mittelklasse nicht selten, aber Google liefert sogar ein einfaches Headset mit. Top!

Übrigens soll das Pixel 3A XL mit Android 10 Q Dual-SIM-fähig werden. Aber auf eine etwas seltsame Art: Man kann es nämlich schon heute wahlweise mit einem eSim-Profil oder einer altbekannten Nano-SIM ins Netz klemmen. Keiner meiner Provider bietet bislang eSim für mich an, deshalb konnte ich E-SIM mit oder ohne Dual-Sim-Funktion leider nicht testen.

[twenty20 img1=“3309″ img2=“3310″ width=“30%“ offset=“0.5″ align=“left“ before=“iPhone 8 Plus“ after=“Pixel 3A XL“] Die Stereo-Lautsprecher gehören auch zu den Dingen, die mich nicht so ansprechen – wir haben hier in der Redaktion überall BT-Lautsprecher, und draußen nutze ich Kopfhörer. Wer nun als Kindskopf die Mitfahrer in der U-Bahn nerven will, dem könnte der Sound aus dem Pixel 3A XL ein bisschen zu wenig bass-lastig und krass sein, vermute ich.

Ich liebe es, Fotos mit dem Smartphone zu mache, die Systemkamera bleibt bei mir immer öfter selbst im Beruf zuhause. Das Pixel 3A XL soll dem doppelt so teuren Spitzenmodell Pixel 3 von Google kaum nachstehen. Von daher war ich gespannt, zumal das Smartphone nur einzige Linse (12,2 MP Dual-Pixel-Sensor mit f/1.8-Blende ) für die Hauptkamera nutzt.

[twenty20 img1=“3313″ img2=“3312″ width=“30%“ offset=“0.5″ align=“right“ before=“iPhone 8 Plus“ after=“Pixel 3 A XL“]Beim Spaziergang durchs heimische Nürnberg fand ich wie erwartet die viel gelobte Nacht-Funktion ziemlich eindrucksvoll. Mein iPhone 8 Plus kommt da nicht mehr mit. Es handelt sich, auch das muss man natürlich berücksichtigen, auch ein zwei Jahre altes Modell. Dafür ist das iPhone 8 Plus noch heute bei Apple 200 Euro teurer als mein neues Pixel. Andererseits sucht man optischen Zoom beim Pixel vergebens. Optische und elektronische Bildstabilisierung hat das Google-Teil aber. Das ist besonders bei Nachtaufnahmen praktisch. Denn da muss man das Gerät schon mal eine Sekunde stillhalten. Dann gibt es unter Umständen noch eine Signalverarbeitungs-Gedenksekunde. Das Ergebnis ist allerdings die Wartezeit Wert, finde ich.

Am Tag entfällt die die Verschnaufpause, die Bilder sind knackig und gut ausgewogen, finde ich. Vielleicht ein bisschen arg optimiert, aber das ist halt Geschsmackssache.

Software im Test Pixel 3 A XL

[twenty20 img1=“3315″ img2=“3316″ width=“50%“ offset=“0.5″ align=“left“ before=“iPhone 8 Plus“ after=“Pixel 3A XL“] Das Pixel 3 A XL kommt mit Android Pie, Betriebssystem-Updates für zwei Jahre sowie Patches für drei verspricht der Hersteller. Über die Auffassungen von Privacy bei Android-Geräten kann man natürlich streiten.

Fest steht: Damit dürfte das Gerät sicher genug auch für Bankgeschäfte und mobiles Bezahlen sein. Dank NFC-Chip klappt Google Pay ganz prima. Und die Google-Dienste muss man ja auch nicht unbedingt intensiv nutzen. Sie sind beim Pixel 3A XL aber natürlich mustergültig integriert.

Soll ich mir ein Pixel 3 A XL kaufen?

[twenty20 img1=“3319″ img2=“3318″ width=“30%“ offset=“0.5″ align=“right“ before=“iPhone 8 Plus“ after=“Pixel 3A XL“]Wer ein halbwegs bezahlbares, modernes Smartphone mit einer außergewöhnlich guten Kamera und großem Display sucht, ist Pixel 3 A XL auf der sicheren Seite. Ja, auch Honour und Huawei haben in punkto Foto fantastische Angebote. Dummerweise ist immer noch nicht ganz klar, wie sich der amerikanisch-chinesische Handelsstreit so weiterentwickelt, und was das für bestehende Phones dieser Marken mittelfristig bedeuten kann.

Übrigens bringt das Pixel 3 A XL standardmäßig einen Adapter USB-C auf USB-A mit. Mit Hilfe von Googles Software soll man damit Android-Phones anderer Marken und auch iPhones ganz einfach umziehen können.

Das Pixel 3 A XL, sieht gut aus, hält lange durch und läuft flüssig und klaglos. Google verspricht, das das auch noch in ein, zwei Jahren der Fall ist. Ob das stimmt, muss man sehen. Das Methusalem-Alter mancher iPhones erreicht das Pixel 3 A XL womöglich nicht. Aber die Bauqualität sieht robust und stabil aus. Nur eines stört wirklich: Offiziell ist das Gerät nicht wasserdicht.

 

Über Sonja Angerer 1117 Artikel
Fachautorin und Redakteur. Bei Techsonar vor allem zuständig für die Bereiche Smartphone, Smart Home und Gadgets. Mit viel Erfahrung in Fachmagazinen, u.a Macwelt, Digifoto, Sign Pro Europe, Large Format und Fespa.com.