Tribit MoveBuds H1 im Test: Vergesst die Powerbeats Pro!

Tribit MoveBuds H1 im Test
Tribit MoveBuds H1Verpackungsinhalt
Tribit MoveBuds H1 Sportkopfhörer werden mit 6 Eartipps geliefert.

Wenn ein Sportkopfhörer 90 Euro kostet, ist er keine Konkurrenz für Apples Powerbeats Pro? Nachdem wir die Tribit MoveBuds H1 im Test hatten, sind wir uns da nicht mehr so sicher.

Sportkopfhörer zum Budget-Preis mit Ohrbügeln für extra-sicheren Sitz, langer Laufzeit, Qualcomm Apt X -Codec für Premium-Sound und IPX-Zertifizierung? Die Tribit MoveBuds H1 erfüllen all diese Anforderungen (und mehr). Muss man auch ein paar Abstriche machen? Klar. In unserem Test zeigen wir:

  • Wie man die Tribit MoveBuds H1 einrichtet
  • Welche Vor- und Nachteile die True Wireless-Kopfhörer im Alltag mit sich bringen
  • Wie der Sportkopfhörer klingt.

Und natürlich geben wir auch Empfehlungen, für wen sich dieses Headset besonders lohnt.

Die Tribit MoveBuds H1 einrichten

Größenvergleich: Tribit Move H1 und Apple Powerbeats Pro
Größenvergleich: Tribit MoveBuds H1 (r.) und Apple Powerbeats Pro.

Die Tribit MoveBuds H1 liegen bei der Lieferung in einem flachen, aber stabil wirkenden Kunststoff-Case, das bis zu 50 Stunden zusätzliche Akkulaufzeit verspricht. Dank der Schnellade-Funktion über USB-C sind Case und Kopfhörer im Test in etwa zwei Stunden komplett aufgeladen. Die vier LEDs an der Vorderseite der Akku-Schachtel zeigen den Ladezustand an.

Die Kopfhörer haben ebenfalls LEDs, sodass man sieht, wenn sie im Case liegend aufgeladen werden. Im Kaufpreis inbegriffen ist neben den True Wireless Bluetooth Kopfhörern ein kurzes USB-C-zu USB-A-Ladekabel, sowie Eartipps in insgesamt sechs Größen.

Tribit MoveBuds H1 mit TRibit App auf Oppo Find X5 Pro
MoveBuds H1 mit Tribit App auf Oppo Find X5 Pro.

Zum Verbinden mit unserm Redaktions-Androiden Oppo Find X5 Pro (Test) nutze ich einfach den Pairing-Button, der in der Schachtel zwischen den beiden Kopfhörern zu sehen ist. Auf dem Smartphone erfolgt die Kopplung über Einstellungen –> Bluetooth.

Es gibt zusätzlich im Google Play Store eine Tribit-App. Man benötigt sie zur Installation nicht unbedingt. In der App kann man aber verschiedene Sound-Modi einstellen, einen Equalizer benutzen sowie Firmware-Updates installieren. Letzteres funktionierte auf unserem Test-Oppo Find X5 Pro schnell und problemlos.

Der Sportler-Alltag mit den Tribit MoveBuds H1

Tribit MoveBuds H1 (Test) Firmware Update
Problemlos: Firmware-Update der Sportkopfhörer via App.

Gut 14 Tage lang durften es sich die Tribit MoveBuds H1 in meiner Sportasche bequem machen und mich zum Laufen / Walken, ins Fitness-Studio, beim Yoga und auf den Weg in die Schwimmhalle begleiten. Nachladen musste ich sie währenddessen kein einziges mal.

(-) Tribit gibt auf seiner Webseite an, dass die Kopfhörer nach IPX 8 zertifiziert und schweißbeständig sind. In der beigelegten Bedienungsanleitung wird allerdings davor gewarnt, das Headset absichtlich unterzutauchen, da sonst die Garantie erlösche.

(+) Wie auch immer, weder ein lästiger, aber langwieriger Nieselregen, noch nasse Haare und Ohren haben das Headset während des Testzeitraums irgendwie beeindruckt.

(-) Die Ohrbügel an den Kopfhörern sind fest und lassen sich nicht wegklappen wie etwa bei den Soundcore Sport X10 (Test), die wir auch kürzlich getestet haben. Dadurch ist die Schachtel ziemlich groß, und sogar deutlich breiter als bei den Apple Powerbeats Pro.

Laden Tribit Sportkopfhörer
Der Tribit-Sportkopfhörer wird über USB-C geladen.

(+) Die Höhe ist beim Tribit-Case deutlich geringer als bei den Powerbeats Pro, sodass man es trotzdem besser in die Tasche stecken kann.

(-) Die Tribit-Schachtel ist erheblich leichter als beim Apple-Produkt, aber sehr stabil. Mir fiel sie im Testzeitraum nämlich ein halbes Dutzend Mal auf den Boden, weil die kleine Aussparung an der Vorderseite nicht sehr griffig ist. Schon mit kurzen Fingernägeln und ohne Handschuhe muss man deshalb beim Öffnen ziemlich aufpassen.

(-) Die Form der Ohrhörer bringt es mit sich, dass man beim Öffnen der Schachtel das rechte In-Ear links vor sich sieht, und umgekehrt. Kein großes Ding, aber man muss sich beim Aufsetzen ein bisschen konzentrieren. Oder einfach die Markierung im Case lesen.

(+) Die komplette Bedienung der Tribit MoveBuds H1 im Test erfolgt über die berührungsempfindlichen Schaltflächen direkt an den Ohrstöpseln. Ich bin normalerweise kein Freund, aber hier funktionierten sie intuitiv und zuverlässig. Man kann sogar den mit Doppel-Drücken den Google-Assistenten aufrufen.

(-) Achtung: Für die Berührungssteuerung unbedingt die Bedienungsanleitung in der App konsultieren, denn die gedruckte Version gibt hier zum Teil falsche Auskunft!

(+) Während meiner Workout von ein bis zwei Stunden ließen sich die Kopfhörer angenehm und druckfrei tragen. Mit den passenden Ear-Tipp war auch das Tragegefühl im Gehörgang sehr angenehm, denn die Stöpsel rutschen nicht so tief ins Ohr.

(+) Trotz des gefühlt lockeren Sitzes halten die beiden Kopfhörer-Teile selbst bei Yoga-Rückbeugen zuverlässig im Ohr.

(-) Die Kopfhörer dämpfen zwar wie alle In-Ears Außengeräusche durch die Ear-Tipps, es gibt aber keine aktive Rauschunterdrückung.

(+) Wenn man draußen läuft, kommt der über die App aktivierbare Transparenzmodus gerade recht. Denn dann nimmt man seine Außenwelt noch besser wahr.

Hörgenuss mit den Tribit MoveBuds H1

Tribit MoveBuds H1 Box
Zum Öffnen braucht man etwas Übung: Tribit MoveBuds H1 Box.

In unserem Test wurden die Tribit MoveBuds H1 vor allem für Poadcasts und Hörbücher benutzt. Das ist schon fast ein bisschen verschwenderisch, denn der aptX ermöglicht die Übertragung von Audio-Inhalten in CD-Qualität. Das sorgt etwa bei Spotify Premium-Hörern für besonders satten Sound. Das gilt allerdings nur dann, wenn sowohl Smartphone wie Kopfhörer den Codec unterstützen. Beim Oppo Find X5 Pro ist das der Fall.

Apple-Mobilgeräte sind dagegen grundsätzlich nicht AptX-fähig. Trotzdem kann man die Tribit MoveBuds H1 natürlich auch mit einem iPhone nutzen. Die App gibt es auch für iOS.

Mit der Default-Einstellung des Equalizers in der Tribit-App ergab sich beim Testhören ein Bassbetonter, mittig eher etwas dumpfer Sound. Allerdings gibt es gut zwei Dutzend Voreinstellungen. So sind Podcasts mit dem entsprechenden Preset tatsächlich noch besser zu verstehen. Und mit der „Mehr Bass“-Einstellung bekommt man natürlich genau das: ziemlich viel Wumms.

Im direkten Vergleich gefällt mir der Sound aus meine alten Powerbeats Pro trotzdem besser, zumindest bei den Indie/Rock betonten Stücken.

MoveBuds H1 Musikeindruck
Die MoveBuds H1 von Tribit sind aptX-fähig.

Allerdings sollte man sich klarmachen, dass die Musikwahrnehmung am Smartphone von sehr vielen Faktoren abhängt, darunter die Außenbedingungen, Musik-App und das Smartphone. Letztlich ist das nur für Hifi-Freaks wirklich von Bedeutung, die ihre Musik gemütlich im ruhigen Wohnzimmer hören.

Man kann also sagen, dass die Tribit MoveBuds H1für einen Power-Workout ziemlich satten, motivierenden Sound bieten. Wenn man lieber auf dem Laufband die neuste Podcast-Folge hört, funktioniert auch das sehr gut. Dazu muss man die Lautstärke auf hörschädigende Höhen schrauben, selbst wenn es im Studio um einen herum lebhaft zugeht.

Auch bei Anrufen gab es im Test mit diesem Headset keine Problem: Das Gegenüber war immer gut zu verstehen, und lobte sogar die klare Sprachübertragung des Mikros.

Soll ich mir die Tribit MoveBuds H1 aus dem Test kaufen?

Wer bezahlbare, gut und zuverlässig sitzende Sportkopfhörer mit basslastiger Ausrichtung sucht, macht mit den Tribit MoveBuds H1 True Wireless Kopfhörern nichts falsch. Die höhere Soundqualität, die durch aptX möglich ist, kommt aber nur auf kompatiblen (Android) Smartphones zum Tragen.

Mit der langen Akkulaufzeit sind die Kopfhörer fast konkurrenzlose Bewohner einer Sporttasche. Man muss sie nur alle paar Wochen einmal zum Nachladen herausnehmen. Allerding bietet das Tribit-Modell kein drahtloses Laden an. Aber ein USB-C-Kabel findet man wohl überall.

Wirklich gestresst hat mich nur der extrem fickelige Öffnungsmechanismus der Ladeschachtel. Wenn man diese in paarmal in der Hand hatte, wird es zwar besser. Trotzdem finde ich, die Griffmulde müsste deutlich tiefer sein, sodass das Öffnen auch mit feuchten Fingern mühelos geht.

Insgesamt präsentierten sich die Tribit MoveBuds H1 True Wireless Kopfhörer im Test aber als wirklich gute und extrem preiswerte Alternative zum Apples Powerbeats Pro Sport-Headset, vor allem für Android-Nutzer. Sie sind über Amazon (Affiliate Link) bereits verfügbar.

Tribit sorgt übrigens dafür, dass man selbst beim Duschen nicht auf Musik verzichten muss. Denn das Unternehmen hat auch ein günstiges Duschradio (Test)  im Programm.