Test Gigaset GS4: Der Office-Kumpel

Test Gigaset GS4
Rückseite GS4
Die Rückseite des Gigaset GS4 kann bedruckt werden, abzüglich der Bereiche von Kamera, Fingerprint-Sensor und Logo.

Gigaset hat sein Portfolio an Budget Android Smartphones mit den Modellen GS3 und GS4 erweitert. Die beiden Geräte sind direkten Nachfolger von GS190 und GS195. Im Folgenden hat Techsonar einmal das Gigaset GS4 genauer angesehen. Tester: Christian Galuschka

Auf den ersten Blick fallen beim aktuelle Smartphone von Gigaset der 6,3-Zoll LCD-Bildschirm und die Triple-Kamera auf. Als Betriebssystem ist Android 10 aufgespielt, das vom Hersteller Gigaset bis zu drei Jahre lang mit Sicherheits-Updates versorgt werden soll. Und ungewöhnlich in dieser Preisrange: Neben dem klassischen Netzteil unterstützt das Smartphone auch den Qi-Standard zum Aufladen. Das GS4 kann man sogar mit bis zu 15 Watt drahtlos powern.

Preislich bewegt sich das GS4 von Gigaset im Einsteigersegment bis zur unteren Mittelklasse. Dementsprechend darf man hier zwar auch keine verbauten Highend-Komponenten erwarten, solide sind sie dennoch allemal. Der Prozessor Helio P70 von MediaTek vollbringt keine Höchstleistungen, aber für den normalen Smartphone-Alltag bringt er genügend Leistung.

Akku-Power hinter Glas

Gigaset konzentriert verfolgt jene Features, für die man bekannt ist. Also beispielweise große, auswechselbare Akkus mit mindesten 4.000 mAh. Die Smartphones können deshalb anderen Mobilgeräten via Kabel als Ladestation dienen.

Doch zunächst mal zu den Äußerlichkeiten des GS4: Vorder- wie Rückseite haben ein gläserne Oberfläche, gefasst in einem Kunststoffrahmen. Neben der wertigen Haptik ist dies wohl auch materialtechnisch der Wireless-Charger-Funktion geschuldet. Die Kameras auf der Rückseite sind plan im Gehäuse integriert. Das GS4 misst 157x75x9,8 Millimeter und wiegt 206 Gramm.

Ein nettes Gimmick von Gigaset ist die Möglichkeit, die Rückseite zu bedrucken. Als bedruckbarer Bereich steht die gesamte Fläche unter dem Glas, abzüglich Fingerabdrucksensor, Kamera und Beschriftung. Der Service schlägt bei der Bestellung mit einem Aufpreis von ca. 15 Euro zu Buche. Ein weiteres, bei aktuellen Modellen kaum noch übliches Feature ist der herausnehmbare Akku mit 4.300 mAh. Der einfache Tausch ist nicht nur praktisch, wenn der Akku wegen eines Defektes getauscht werden musss, sondern auch beim Wechsel von Ersatz-Akkus für eine Verlängerung der Laufzeit. Nachteil: Das Gehäuse ist nicht wasserdicht.

Display und System

Die Diagonale des LC-Displays beträgt 6,3 Zoll, die Auflösung 2340×1080 Pixel bei 410 ppi. Trotz ordentlicher Schärfe und natürlicher Farben bringt der verbaute Display-Typ natürlich nicht das Tiefschwarz und die damit verbundenen Kontraste eines OLEDs. Als Betriebssystem kommt Android 10 zum Einsatz. Updates soll es für zwei Jahre geben, aber der Sprung auf Android 11 ist noch nicht sicher.

Speicher und Dual-SIM

Das Gigaset GS4 kommt mit 4 Gbyte RAM und 64 GByte Gerätespeicher. Es verfügt über zwei SIM-Kartenschächte und einen microSD-Speicherkartenschacht. Letzterer ermöglicht eine zusätzliche Speicherkapazität von bis zu 512 GByte. Im Lieferumfang ist zudem ein Tool zum Öffnen des SIM-Kartenschachts beigelegt.

Kameras im Gigaset GS4

Die Drei-Linsen-Kamera auf der Rückseite besteht aus einer Hauptkamera (f/1.8), die mit 16 MP auflöst, einer Weitwinkellinse (f/2.2) mit 5 MP und die Makrolinse (f/2.4) mit 2 MP. Dabei ist der Kamerabereich plan in die Oberfläche integriert. Videos werden maximal in Full HD gespeichert. Die Vorteile des 96-MP-Fotomodus hielten sich in Grenzen. Bei guten Lichtverhältnissen sind die Fotos ordentlich, bei schlechter Beleuchtung hat die Optik zu kämpfen. Denn je geringer das Umgebungslicht ist, um so verrauschter erscheinen die Aufnahmen.  Zudem schlichen sich bei Nahaufnahmen Farbfehler ein. Das Gigaset GS4 bietet einige Zusatzfunktionen in der Kamera-App. So lassen sich etwa bis zu sechs Sekunden lange Clips aus Einzelbildern in VGA-Auflösung erstellen.

Ausstattung Gigaset GS4

Gigaset GS4 Cinch
Alternativ können Lautsprecher bzw. Kopfhörer via Miniklinke am Gigaset GS4 angeschlossen werden.

Die Ausstattung des GS4 kann sich, verglichen mit anderen Smartphones in diesem Preissegment, sehen lassen: neben LTE beherrscht es WLAN a/b/g/n/ac im 2,4- und 5-GHz sowie Bluetooth 5.0. Für berührungsloses Bezahlen etwa via Google Pay wurde NFC implementiert. Entsperren lässt sich das Gerät via Gesichtserkennung über die Front-Kamera oder via Fingerabdrucksensor auf der Rückseite. Natürlich ist die konventionelle Eingabe von Pin oder Muster auf dem Display immer noch möglich. Von gar nicht so wenig Anwendern immer noch geschätzt, findet sich am unteren Rand eine klassische Klinkenbuchse. Über diese können Kopfhörer oder Lautsprecher via Kabel angeschlossen werden.

Als besonderer Komfort in dieser Preisklasse ist die Möglichkeit kabellos mit bis zu 15 Watt Leistung zu laden. Wer die klassische Art bevorzugt, für den hält der Lieferumfang ein USB-C-Ladekabel nebst passendem Netzteil bereit.

Fazit

Für rund 230 Euro im Handel bietet das GS4 allerhand für überschaubares Budget. Die Glasoberfläche weis zu gefallen, Prozessor und Speicher bringen genügend Performance. Bei der Bildqualität der Kamera muss man allerdings vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen, deutlich Abstriche hinnehmen. Schärfe und Farben sind ordentlich. Bezüglich Konnektivität kann man das Smartphone mit LTE, 2,4- und 5 GHz WLAN als gehoben betrachten. Genauso die Möglichkeit mit 15 Watt kabellos zu laden. Fingerabdrucksensor, Gesichtserkennung, austauschbarer Akku sowie kontaktloses Zahlen via NFC werten das GS4 zusätzlich auf. Sowohl im Preis-Leistungsverhältnis kann Gigasets Made-in-Germany-Smartphone durchaus in höheren Preissegmenten mithalten.