Teure Desktop-Software ist out, Online Design-Tools sind in. Deshalb schauen wir uns bei Techsonar eine neue Alternative zu Canva an: Edit.org kommt aus Spanien und verspricht ein paar schicke Features, die man anderswo nicht so leicht findet.
In diesem Artikel erkläre ich Dir
- auf welchen Geräten edit.org läuft
- was man damit machen kann
- wie sich designen mit edit.org anfühlt
- welche Unterschiede es zu Cava gibt
- was edit.org kostet
- für wen sich edit.org lohnt
Viele Jahre gab es kaum Alternativen für Desktop-Design. Nicht für Grafik-Designer und Content Creator, die auf teure Profi-Software auf dem Computer angewiesen waren. Aber auch nicht für Kleinunternehmen, die Werbung und Kommunikationsmittel gerne selbst erstellen wollten.
Das hat sich mit Angeboten wie Canva, Visme, Adobe Express und Design Wizard gründlich geändert. Mit Edit.org drängt eine weitere Alternative zu Canva auf den Markt. Diesmal kommt sie aus Barcelona.
Auf welchen Geräten läuft die Canva-Alternative edit.org?
Edit.org ist browserbasiert. Das bedeutet, dass die Software auf jedem Gerät aufgerufen werden kann, das einen modernen Browser benutzt. Das kann ein PC oder Mac sein, ein Tablet oder ein Smartphone. Für den Edit.org-Test habe ich einen Windows10-PC sowie unseren derzeitigen „Aushilfs-Androiden“, ein Samsung S22 genutzt. Auf beiden kann man die Designs bearbeiten und auch herunterladen.
Auf dem Samsung S22 wurden es auf dem Bildschirm allerdings doch recht schnell unübersichtlich. Und das, obwohl das Gerät einen High-end 6,1-Zoll-Bildschirm mitbringt. Anders als beispielsweise bei Canva gibt es bei Edit.org keine App.
Was kann man mit Edit.org designen?
Edit.org nimmt für sich in Anspruch, eine All-in-one-Lösung zu sein. Deshalb gibt es dort Vorlagen für so ziemlich alle privaten Design-Gelegenheit: Social-Media-Posts, Listen, Stundenpläne, Lebensläufe, T-Shirts und vieles mehr. Zusätzlich findet man Vorlagen speziell für Content Creators, also etwa Titelgrafiken für Podcasts, YouTube oder Twitch. Speziell für Unternehmen sind beispielswiese Templates für Werksausweise, Infografiken, Rechnungen, Rabattkarten oder Digital Signage gedacht.
Aller fertigen Dateien kann man wahlweise als JPG, PNG oder PDF herunterladen. Ohne Premium-Account erhalten sie allerdings einen Verweis auf edit.org.
Wie funktioniert designen mit Edit.org als Alternative zu Canva?
Wer schon mal mit einer browser-basierten Design-Software wie etwa Canva, Visme oder Adobe Express gearbeitet hat, der kommt auch mit Edit.org schnell zurecht. Man sucht sich eine Designvorlage, und passt dann Farben, Schriften oder Fotos an. So kann man binnen Minuten ein hübsches Design zaubern.
Dabei kannst Du auch eigene Schriften im TTF- oder OTF-Format sowie Bilder als JPG oder PNG hochladen. Verschiedene Presets und Farbwelten sorgen dafür, dass das Design selbst dann gut aussieht, wenn Du noch nicht so viel Erfahrung hast.
Die Plattform hält zusätzlich Design-Assets wie Schriften, Grafiken und Bilder bereit, die man kostenlos für Designs nutzen und weiter bearbeiten kann. So lassen sich etwa Motive automatisch freistellen. Man kann auch verschiedene Filter nutzen. Im Test hat alles gut funktioniert.
Allerdings ist man im Vergleich zu einer Profi-Software auf dem Computer in den Design-Möglichkeiten deutlich eingeschränkt. Das haben aber alle Browser-Alternativen gemeinsam. Positiv fiel mir auf, dass die Edit.org-Seite sorgfältig lokalisiert ist. Das ist nicht bei allen Alternativen zu Canva der Fall, denn beispielswiese Visme ist komplett in Englisch.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Edit.org und Canva & Co.?
Zwar ist Edit.org durchaus eine Alternative zu Canva, der Ansatz unterscheidet sich aber deutlich. Das merkt man schon daran, dass es von Canva Apps für iOS und Android gibt. Edit.org hat dafür derzeit wohl keine Pläne.
In Vergleich zu Canva und auch Visme wirken die Vorlagen von Edit.org etwas weniger amerikanisch und stärker auf den europäischen Markt angepasst. Das ist vor allem für Firmen nützlich.
Canva verdient auch mit der Weitergabe von Druckaufträgen Geld. Die App öffnet deshalb gleich einen Webshop, in dem man sein Printprojekt drucken lassen kann. Dass es in Canva mit Premium-Account auch möglich ist, ein druckfähiges PDF herunterzuladen, ist nicht ganz so prominent dargestellt.
In Edit.org besteht jederzeit die Möglichkeit, ein PDF in hoher Auflösung zu exportieren.
Was fehlt bei Edit.org noch?
Wenn Du vor allem Infografiken erstellen willst, bist Du Edit.org nicht optimal aufgehoben. Zwar ist das Interface und seine Möglichkeiten sehr ähnlich zu Canva. Visme bietet speziell in diesem Bereich aber deutlich mehr.
Auch die Animation von Schriften oder Grafik-Elementen, die etwa bei Visme, Adobe Express oder Canva recht einfach möglich ist, suchst Du bei Edit.org noch vergeblich.
Was kostet Edit.org als Alternative zu Canva?
Wie die Mitbewerber bietet auch Edit.org die Möglichkeit, sich einen kostenlosen Account mit eingeschränkten Möglichkeiten zu holen. Standard-Nutzer müssen mit eingeschränktem Online-Speicherplatz und weniger Download-Möglichkeiten auskommen. Außerdem erhalten die Grafiken einen Verweis auf Edit.org.
Das Upgrade auf den Premium-Account kostet derzeit knapp 8 Euro pro Monat, bezahlen kannst Du mit Kreditkarte oder Paypal.
Lohnt sich Edit.org?
Edit.org eignet sich gut als Alternative für alle, denen Canva ein bisschen zu verspielt, Visme zu komplex und Adobe Express-Vorlagen zu amerikanisch sind. Ein Pluspunkte ist von Edit.org im Test die große Auswahl an Vorlagen und inklusiven, frei verwendbaren Fotos und Grafik-Elementen.
Die Möglichkeit, eine eigene Schrift hochzuladen, sucht man bei anderen Alternativen zu Canva vergeblich. Vor allem Firmen, die eine Hausschrift im Open- oder True Type Format nutzen, werden das zu schätzen wissen. Das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal von Edit.org.
Da es Edit.org derzeit nur im Browser gibt, arbeitest Du damit am besten auf einem PC oder Mac. Auf einem Smartphone oder Tablet wird es auf dem Bildschirm doch schnell eng. Content Creators, die vor allem auf Mobilgeräten arbeiten, sind deshalb mit der Canva-App wahrscheinlich besser dran.
Der moderate Preis von 8 Euro bei monatlicher, und sogar nur 4 Euro bei jährlicher Zahlung ist definitiv ein starkes Argument für Edit.org als Alternative zu Canva. Denn dort musst Du regulär im Monat 12 Euro hinlegen (es gibt allerdings immer wieder Aktionen.)
Insgesamt ist Edit.org ein schönes Angebot für Content Creators, Social Media-Fans und kleinere Unternehmen, die sich alltägliche Designaufgaben erleichtern wollen, und trotzdem Ergebnisse brauchen, die nach Profi-Arbeit aussehen.