Auf dem Wasser unterwegs ohne Muskelkraft: Yamaha Außenborder und Mercury Außenborder

Auf dem Wasser unterwegs ohne Muskelkraft: Yamaha Außenborder und Mercury Außenborder
Mit dem Außenborder zum Motorboot
Auf dem See unterwegs ohne Muskelkraft: Einfach einen Außenborder anhängen.

In diesem Jahr wieder Wassersport-Urlaub auf der Seenplatte oder an der Küste? Wem das Paddeln im Schlauchboot zu mühsam und Segeln zu kompliziert ist, der kauft sich für sein Boot einen Motor. Oft empfohlen werden Außenborder von Mercury oder Yamaha. Aber woran erkennt man einen guten Bootsmotor, welche Unterschiede gibt es, und darf eigentlich jeder auf dem Wasser herumfahren wie er will? Wir klären in unserer FAQ die wichtigsten Fragen für Einsteiger.

Was ist ein Außenborder eigentlich?

Ein Außenborder oder Außenbordmotor ist ein Motor, den man an einem Boot anbringt, sodass dieses mit Hilfe des am Motor installierten Propellers, also der „Schiffsschraube“, angetrieben wird.

Außenborder, egal ob von Yamaha, Mercury, Honda, Selva, Suzuki oder der Vielzahl kleinerer Marken, kann man grob in drei Kategorien aufteilen:

  • Verbrennermotoren Viertakt
  • Verbrennermotoren Zweitakt
  • Elektromotoren

Derzeit nutzen die meisten Sportboot-Fahrer Viertakt-Außenborder, die mit Benzin angetrieben werden. Zweitakter, also Motoren, die ein vorbereitetes Benzin-Öl-Gemisch benötigen, kommen etwas aus der Mode, da sie als laut, wenig umweltfreundlich und oft leistungsschwach gelten.

Es gibt auch Modelle, z.B. Mercury Außenborder, die mit einem Akku betrieben werden. Noch handelt es sich allerdings um eine Nische.

Darf ich an jedes Boot einen Yamaha Außenborder (oder einen anderen) montieren?

Ein einfacher Außenborder ist ziemlich schnell montiert. Denn der Motor besitzt Klemmschrauben, mit denen man ihn am Bootsspiegel oder Heckspiegel , also der hinteren Begrenzung des Bootes, einhängen kann. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Propeller weg vom Boot zeigt, denn sonst fährt es rückwärts.

Man braucht zur Montage keine Fachwerkstatt, auch muss das Ergebnis nicht zwingend von einer Behörde abgenommen werden. Allerdings ist lokal geregelt, ob und wann ein Boot auf einem Gewässer zulassungs- und/oder genehmigungspflichtig ist. Dazu werden in der Regel Länge, Ausstattung, ggf. Segelfläche sowie Motorleistung herangezogen.

Ein Außenborder macht aus einem Ruder- oder Schlauchboot ein Motor- oder Elektroboot. Dieses ist etwa auf bayerischen Binnengewässern genehmigungspflichtig, und es wird zum Teil dazu auch technisch untersucht. Segelboote mit einem Hilfsmotor unter 4 kW (5,5 PS) Maschinenleistung müssen dort nicht abgenommen werden.

Für Wasserstraßen, also schiffbare Flüsse und Kanäle gelten bundesweit abweichende Regelungen. National und international sind die Vorschriften aber ein bunter Flickenteppich. Vor der Kaufentscheidung für einen Außenborder von Mercury, Yamaha oder einem anderen Anbieter sollte man sich deshalb mit den lokalen Gepflogenheiten für die Gewässer vertraut machen, auf denen man damit hauptsächlich fahren will.

Welche Leistungsstufen gibt es bei Mercury Außenbordern?

Mercury als großer Anbieter von leistungsstarken Außenbordern unterteilt sein Programm in die Linien Reihen Verado, Pro XS, FourStroke, SeaPro und Jet. Die Abstufung nach Leistung fast Außenbootmotoren zusammen von

  • 5 – 60 PS
  • 65 bis 150 PS
  • 175 bis 400 PS
  • 500 bis 600 PS

Yamaha Außenborder gibt es in den Leistungsklassen Elektro, Portable (2,5 bis 6 PS), Versatile (8 bis 25 PS), Mid Power (30 bis 80 PS), High Power (90 bis 200 PS) und Premium (225 bis 400 PS).

Ab wie viel PS brauche ich einen Führerschein für mein Boot mit Außenmotor?

Außenborder von Mercury und Yamaha gibt es in vielen Leistungsstufen.
Außenborder von Mercury und Yamaha gibt es in vielen Leistungsstufen.

In Deutschland sind Boote mit einem Motor bis zu einer Leistung von 15 PS führerscheinfrei. Für höhere Leistungsklassen benötigt man einen Sportbootführerschein See (SBF See) oder Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen).

Allerdings gibt es lokal andere Obergrenzen, etwa auf dem Rhein mit 5 PS. Am Bodensee wird bereits für Motorboote ab 6 PS ein „Bodenseeschifferpatent“ verlangt, wenn der See dauerhaft befahren werden soll. Urlauber können für wenige Wochen unkompliziert Ausnahmegenehmigungen erhalten.

Die Kosten für einen Sportbootführerschein liegen meist zwischen 500 und 1.000 Euro, man kann ihn bei kommerziellen Bootsfahrschulen, aber auch in Wassersportvereinen und Bildungseinrichtungen machen.

VORSICHT: In Urlaubsländern gelten teilweise völlig andere Vorschriften beim Bootsführerschein. Oft kommt es dabei darauf an, ob es sich um ein vor Ort gechartertes oder selbst mitgebrachtes Motorboot handelt. Das ADAC Skipper Portal bietet dazu viele wertvolle Informationen.

Welche Ausstattungsmerkmale sind bei Bootsmotoren wichtig?

Neue Außenbordmotoren müssen schon seit 1998 für die Nutzung innerhalb der EU immer ein CE-Zeichen tragen, ggf. wird zusätzlich eine Konformitätserklärung in der Landessprache verlangt.

Bei der benötigten Ausstattung kommt es auf den Einsatzbereich an. Wichtige Unterscheidungsmerkmale sind etwa

  • Leistung
  • Tankgröße
  • Interner oder externer Tank
  • Propeller
  • Gewicht des Motors
  • Technologie: Verbrenner oder Elektro?
  • Verbrauch
  • Lautstärke
  • Steuerung: Mechanisch, elektronisch, Fernsteuerung?
  • Powertrimm vorhanden oder nachrüstbar?

Was kostet ein Außenbootmotor, und wo kaufe ich den?

Ganz kleine Marken-Außenborder mit einer Leistung von unter 5 PS gibt es zum Teil schon deutlich unter 1.000 Euro. Für ein Modell eines renommierten Herstellers wie Honda, Mercury, Suzuki oder Yamaha mit ca. 15 PS muss man schon 2.000 bis 5.000 Euro veranschlagen. Bootsmotoren mit über 100 PS Leistung können so viel kosten wie ein gut ausgestatteter Kleinwagen.

Außenborder von bekannten Marken wie Yamaha oder Mercury sollte deshalb man immer beim Fachhändler kaufen, egal ob online oder vor Ort. Auch manche Baumärkte bieten Motoren für Sportboote an. Hier ist man aber bei allen technischen und rechtlichen Fragen oft auf sich allein gestellt.

Gebrauchte Außenborder: worauf achten?

Viele Fachhändler für Außenborder bieten beim Neukauf an, gebrauchte Antriebe zurückzunehmen. Sie warten und überarbeiten diese und bieten sie wieder an. Einsteiger und Wenig-Nutzer können dadurch bei gebrauchten Außenbordmotoren oft Schnäppchen machen.

Schwieriger ist der Kauf eines gebrauchten Mercury-Außenborders (oder eines Modells von einer anderen bekannten Marke) von privat. Denn hier gibt es in der Regel keine Gewährleistung, es gilt „gekauft wie besehen“. Man sollte deshalb immer auf einer Ankauf-Inspektion bestehen.

Außenborder werden auch öfter mal gestohlen. Gerade wenn der Verkäufer keine Papiere mehr vorlegen kann, besteht die Gefahr, dass man Hehlerware kauft.

Motoren junger Marken, z.B. aus China, sind aus zweiter Hand oft sehr günstig. Hier sollte man sicherstellen, dass sie die erforderliche Zulassung für die EU besitzen und die Ersatzteilversorgung gewährleistet ist.

Fazit: Ob Yamaha Außenborder, Mercury oder andere Marke: lieber beim Fachmann kaufen

Die wenigsten kaufen ein Auto oder Motorrad an der Straßenecke. Ähnlich sollte man es mit Außenbordern halten. Schließlich kann ein Bootsmotor vom bekannten Hersteller viel Geld kosten. Zusätzlich entstehen durch Führerschein, Genehmigungen und Versicherung weitere Kosten.

Wer diese optimieren will, und kein „ganz alter Hase“ ist, kann sich dazu im stationären oder Online-Fachhandel gute Tipps holen, und spart so auf lange Sicht. Auch in Fragen der Sicherheit können Fachverkäufer helfen und etwa geeignete Schwimmwesten, Signalgeber oder schwimmende Walkie-Talkies empfehlen.

Ahoi, und ganz viel Spaß im Boots-Sommer!