Motorola Edge 40 Pro: Die neue Generation im Test

Motorola Edge 40 Pro Test
Motorola Edge 40 Pro Test: Größenvergleich
Größenvergleich: Motorola-Modelle Edge 30 Fusion Viva Magenta und Edge 40 Pro.

Mit dem Motorola Edge 40 Pro stellt der Hersteller das neue Flaggschiff seiner Barren-Smartphones vor. Für unseren Test lasse ich das Edge 40 Pro gegen im Foto-Kurztest gegen unseren aktuellen Redaktions-Androiden Motorola Edge 30 Fusion Viva Magenta antreten.

Wer derzeit nach einem neuen Android-Smartphone sucht, kommt um Motorolas 40-Serie nicht herum. Der Hersteller hat neben kürzlich dem Edge 40 Pro für fast 900 Euro (Amazon Affiliate Link) auch das Mittelklasse-Modell Edge 40 sowie zwei Klapp-Smartphones der RAZR-40-Linie auf den Markt gebracht.

Akku, SIM und Laden

Das für den Test vorliegende Motorola Edge 40 Pro gibt es in Schwarz (Interstellar Black“) sowie Blau („Lunar Blue“) jeweils mit satinierter Glas-Rückseite. Diese sorgt dafür, dass man den 6,67-Zöller auch drahtlos aufladen kann, und zwar mit bis zu 15 Watt. Das klappte auch schon beim Vorgänger Motorola Edge 30 Pro (Test). Inzwischen lässt sich aber auch gemeinsame Akkunutzung bis 5 Watt einrichten (Einstellungen –> Akku). Das bedeutet, dass man etwa Bluetooth-Kopfhörer (Kaufberatung) auf der Rückseite des Smartphones nachladen kann. Mit 4600 mAh ist der Akku beim Motorola Edge 40 Pro im Vergleich zum Vorgänger um 200 mAh geschrumpft. Dafür wurde das Gerät auch um 0,2 mm dünner.

Motorola Edge 40 Pro Test: Netzteil
Das Schnell-Ladegerät des Motorola Edge 40 Pro ermöglicht satte 125 Watt.

Das mitgelieferte Netzteil mit 125 Watt lädt das (fast) vollständig leergelaufene Gerät binnen ca. 30 Minuten wieder auf. Das gilt allerdings nur, wenn man auch das mitgelieferte Kabel verwendet. Der Hersteller gibt 30 Stunden Akku-Laufzeit an. In unserem Test wurde das mit einer SIM und im städtischen Gebiet mit gutem Empfang leicht erreicht. Das Motorola Edge 40 Pro kann Dual-SIM, allerdings kann trotz Doppel-Tray nur eine physische SIM gesteckt werden. Wer zwei Provider gleichzeitig nutzen will, muss also ein E-SIM-Profil herunterladen.

Display & Performance

Display-Aktualisierung Motorola Edge 40 Pro
Das Display des Edge 40 Pro im Test erreicht eine Wiederholrate bis 165 Hz.

Das Motorola Edge 40 Pro bietet ein 6,67-Zoll-Display (FHD+, 2400 x 1080 Pixel) mit seitlich herabgezogenen Kanten im Format 20:9. Der Bildschirm fügt sich nahtlos in den sandgestrahlten Alu-Rahmen. Allerdings besteht, wie bei allen Geräten ähnlicher Bauart, eine erhöhte Bruchgefahr. Da hilft auch das verbaute Gorilla Glass Victus letztlich nicht viel. Es ist zusätzlich Anti-Fingerprint-beschichtet, das ganz gut funktioniert. Auf der Rückseite ist nur bei sehr fettigen Fingern (Handcreme!) etwas zu sehen.

Für das mitgelieferte klare Case kann man das nicht behaupten, denn das sieht im Test schon nach ein paarmal in die Hand nehmen ziemlich schmuddelig aus. Immerhin: Dank IP 68 muss man jetzt nicht mehr bangen, wenn das Gerät mal in eine Pfütze fällt.

Blume 30
Motorola Edge 30 Fusion
Blume 40
Motorola Edge 40 Pro

Das Motorola Edge 40 Pro hat eine maximale Bildwiederholfrequenz von 165 Hz. Wer nicht binnen weniger Stunden den Akku leersaugen will, lässt die Bildschirm-Einstellung aber tunlichst auf „automatisch“. Das bedeutet, dass man den Spitzenwert höchstens bei rasanten Spielen sieht. Im Alltag sehen die meisten Menschen aber oberhalb von 120 Hz ohnehin keinen Unterscheid.

Die in Europa verkauften Modelle des Motorola Edge 40 Pro sind mit Snapdragon 8-Protzessoren der 2. Generation ausgestattet, was im Test eine flüssige Performance bei allen Aufgaben ermöglichet. 12 GB Arbeitsspeicher und 256 Flash sind großzügig, das schmerzt es nicht allzu sehr, dass es keinen Kartenschacht gibt.

Unterhaltung und Fotos

Moto Edge 40 Pro Akku teilen
Das Motorola Edge 40 Pro kann auch kleine Geräte drahtlos aufladen.

Musikfreunde können sich bei unserem Test-Gerät Motorola Edge 40 Pro über Dual Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos freuen, die oben und unten am Gerät verbaut sind.

Die rückseitige Kamera bietet drei Linsen plus LED-Licht für Standbilder bis 50 Megapixel und Videos bis 8K UHD bei 30 fps. Ein optischer Bildstabilisator hilft dabei, ein Verwackeln zu vermeiden. Mit Ultra-Weitwinkel, Makro und Porträt-Kamera mit Bokeh-Effekt ermöglicht das Gerät auch kreative Fotos. Dank automatischen Night-Modus und Lächel-Erkennung verpasst man keinen besonderen Moment mehr.

Die Selfie-Cam wirft sogar bis 60 bis Megapixel auf die Waagschale, Videos sind nur bis 4K UHD möglich. Sie unterstützt, anders als die Hauptkamera, auch nicht das RAW-Format, mit dem Profis aus den Bilddaten noch mehr herauskitzeln können.

Nacht 30
Motorola Edge 30 Fusion
Nacht 40
Motorola Edge 40 pro

In unserem Foto-Test fiel im Vergleich zu unserem Motorola Edge 30 Fusion Viva Magenta der deutlich verbesserte Nachtmodus auf. Insgesamt wirkten Bilder im Automatik-Modus oft wärmer und brillanter als beim Redaktionsandroiden, aber manchmal etwas überschärft.

Insgesamt erweist sich das Motorola Edge 40 Pro im Test aber als Foto-Handy, an dem auch Content Creators und Foto-Enthusiasten ein paar Jahre ihre Freude haben können.

Software und Updates

Motorola Edge 40 Pro Kamera Array
Kamera-Modul des Motorola Edge 40 Pro im Test

Das Motorola Edge 40 Pro kommt mit Android 13 in einer ziemlich cleanen Version, allerdings einigen Moto-Spezialitäten wie „Ready for“. Außerdem werden auf dem Gerät bei der Installation ein paar recht fragwürdige Apps mit aufgespielt. Das gilt offenbar selbst dann, wenn man die Einstellungen von einem alten Motorola-Gerät kopiert. Zwar kann man TUI oder Marktguru einfach deinstallieren. Es handelt sich also nicht im eigentlichen Sinne um Bloatware. Trotzdem fühlte ich mich von ungefragt auftauchenden Apps genervt.

In puncto Updates verspricht der Hersteller bei High-end-Geräten inzwischen drei Android-Betriebssystem-Versionen sowie vier Jahre Sicherheits-Patches. Damit sollte man für etwa vier Jahre (gerechnet von der Markteinführung!) safe sein. Derzeit hat das Test-Motorola Edge 40 Pro den Google-Sicherheitspatch Mai, was Anfang Juni völlig OK geht.

Uhr 30
Motorola Edge 30 Fusion
Uhr 40
Motorola Edge 40 Pro

Allerdings gibt es im Netz immer wieder Klagen über verspätete Patches und Updates. Auch unser Redaktions-Androide, seit letzter Woche ebenfalls auf Android 13, muss noch mit dem Google-Patch April Vorlieb nehmen.

Soll ich mir ein Motorola Edge 40 Pro kaufen?

Motorola Edge 40 Pro Test: Qi
Das Motorola Edge 40 Pro kann mit drahtlos mit bis zu 15 Watt laden.

Das Motorola Edge 40 Pro erwies sich in unserem Test also gut gebauter, gehobener Alltags-Allrounder mit toller Bauqualität und einer sehr ansprechenden Kamera. Wie bei vielen (Android)-Smartphones muss man sich zwar klar sein, dass die Bilder den speziellen „Handy“-Look haben, also der Algorithmus einen erheblichen Teil der Bildoptimierung übernimmt.

Da das aber heutigen Sehgewohnheiten entspricht, dürfte das allenfalls für wirklich altgediente Foto-Profis ein Problem sein. Alle anderen bekommen mit dem Motorola Edge 40 Pro ein handliches Smartphone, das gut in der Hand liegt, und selbst im Automatik-Modus Fotos zustande bringt, die man auch gut veröffentlichen kann.

Motorola Edge 40 Pro: Fingerprints
Das Motorola Edge 40 Pro ist selbst gegen Handcreme-Fingerprints unempfindlich.

Gut gefallen haben mir, wie immer bei Motorola, clevere Details wie die „Schüttel“-Taschenlampe, „Ready for“ sowie die Akku-Sharing. Um von unserem (noch nicht ein Jahr alten) Redaktions-Androiden schon upzudaten, würde mir das allerdings nicht genügen.

Wer aber ein zwei, drei Jahre oder gar älteres Android-Phone nutzt, und nicht auf Samsung festgelegt ist, bekommt mit dem Motorola Edge 40 Pro ein schickes Gerät, mit dem man mehrere Jahre Spaß haben kann.

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