
Schon wieder eine halbe Stunde lang den Schlüssel gesucht, dabei steckte er nur ganz unten in der Sporttasche? Mit Trackern passiert das nicht mehr. Der bekannteste Gegenstandsfinder ist der Apple Airtag. Doch der smarte Schlüsselfinder funktioniert nur mit iPhones und iPads. Welche Apple Airtag Alternativen gibt es für Android?
Für Android-Nutzer gibt es derzeit drei Möglichkeiten, ihre Gegenstände zu tracken:
- Apps wie Tile, Musegear, etc.
- Google „Gerät finden“
- Hersteller-Lösungen
Airtag Alternativen für alle: Tile und Co.

Smarte Schlüsselfinder, die mit Hilfe einer App funktionieren, gibt es schon sehr lange. Der bekannteste Hersteller durfte Tile (Test) sein.
Das Prinzip eines App-Schlüsselfinders ist immer gleich. Wer einen solchen Tracker nutzt, hat auf seinem Mobilgerät die Hersteller-Software installiert. Er wird damit auch zum Teil eines großen Offline-Suchnetzwerkes, also ein Crowdtracker für die bestimmte App.
Denn die Verbindung mit dem Smartphone klappt bei allen Schlüsselfindern nur innerhalb der Bluetooth (BT) Reichweite. Diese beträgt in Innenräumen oft nur ein paar Meter. Darüber hinaus ist der Suchende auf andere Nutzer angewiesen. Smartphones von Passanten entdecken den offline Tracker und geben die Position anonym durch.
Schlüsselfinder mit Tracker-Apps sind für Android wie iOS-Geräte verfügbar. Deshalb können diese smarten Schlüsselanhänger unabhängig vom Betriebssystem verwendet werden. Das ist ein großer Vorteil, wenn es in einer Familie oder in einem Freundeskreis sowohl iOS- wie Android-Geräte gibt. Oder wenn man sich nicht gerne in ein Hersteller-Ecosystem einsperren lassen will.
Weitere Airtag-Alternativen für Android mit eigener App gibt es etwa von Musegear (Amazon Affiliate Link) oder Pearl sowie einer Reihe von asiatischen Anbietern.
Allerdings haben App-Netzwerke einen entscheidenden Nachteil. Damit der Schlüsselanhänger offline gefunden wird, müssen sehr viele Menschen das passende App-Netzwerk nutzen. Doch bis heute ist es keinem Hersteller gelungen, außerhalb von Ballungszentren in Europa eine Community zu schaffen, die groß genug ist, um Gegenstände zuverlässig wiederzufinden.
Smarte Schlüsselanhänger vom Hersteller
Samsung

Samsung hat den Galaxy SmartTag2 Bluetooth-Tracker (Amazon Affiliate Link) auf den Markt gebracht. Da Samsung in den westlichen Industrieländern der am weitesten verbreitete Hersteller von Android Smartphones ist, kann man die Galaxy SmartTags durchaus als Airtag-Alternativen für Android sehen. Der Galaxy SmartTag2 funktioniert allerdings ausschließlich mit herstellereigenen Mobilgeräten ab Android 9. Dazu muss außerdem auf dem Gerät das SmartThings-Find-Netzwerk installiert sein.

Die Installation ist ähnlich simpel wie beim Apple Airtag: Man legt den aktivierten Tracker neben das Smartphone und stößt die Kopplung an. Samsung bietet mit dem Galaxy SmartTag2 allerdings Funktionen, die andere Tracker nicht bieten, wie etwa PetCare, eine Dienst zur Verfolgung der Gesundheitsdaten eines Haustiers. Dieses muss dazu natürlich einen Samsung-Tag tragen. Über SmartThings bindet Samsung weitere Hausgeräte an den SmartTag an.

Ähnlich wie in Apple Home kann man über SmartThings etwa Rollläden oder Staubsaugerroboter steuern. Da Samsung außerdem auch Hausgeräte anbietet, ist das sehr praktisch. Damit der Galaxy SmartTags 2 präzise arbeitet, benötigt man allerdings ein Premium-Handy mit UWB-Chip. Das ist sind bei Samsung vor allem die S- und Z-Modellreihen, die beliebten A- und M-Serien, also auch das Galaxy A 16 (Kaufberatung) bleiben also außen vor.
Motorola

Mit dem Moto Tag geht daher Motorola einen anderen Weg. Denn dieser smarte Schlüsselanhänger integriert sich in das Google „Find my Device “-Netzwerk und ist somit eine echte Airtag-Alternative für Android. Praktisch: Ein Moto Tag hat ganz ähnliche Dimensionen wie in Apple Airtag. Deshalb passt die Alternative auch in die vielen Accessoires, die es für den Apple-Tracker gibt.
Airtag Alternative: Android „Gerät finden“
Mein Gerät finden

Die Google App „Mein Gerät finden“ bzw. „Find my Device“ wurde erst Ende Mai 2024 in Deutschland freigeschaltet. Der Dienst ist Opt-out, das bedeutet, dass alle Nutzer kompatibler Geräte Teil des Crowdtracking-Netzwerkes sind, sofern sie sich nicht in den Einstellungen ausdrücklich dagegen entschieden haben (Google Dienste –> Mein Gerät finden). Dadurch helfen potenziell hunderte Millionen von Android-Nutzern bei der Suche nach verlorenen Smart Trackern.
Allerdings muss dazu in den Einstellungen (Google –> Mein Gerät finden –> „Geräte finden, die offline sind“) die Option „Mit Netzwerk an allen Orten“ manuell aktiviert werden. Denn sonst beteiligt sich das Handy buchstäblich nur in einer vollen Fußgängerzone an der Suche. Weil das aber viele Leute nicht wissen, oder sie das nicht kümmert, ist das Android-Netzwerk derzeit noch nicht so mächtig, wie es sein könnte.
Pebblebee ist einer der wenigen unabhängigen Anbieter von smarten Trackern, die mit dem Google-Gerätefinder kompatibel sind. Sie sind in Deutschland aber recht schwer zu bekommen, einer der wenigen Möglichkeiten ist der Google-eigene Store.
Chipolo Pop

Aus Slowenien kommt mit Chipolo Pop nun aber eine Alternative. Die Tracker mit den bunten Farben sind sowohl mit dem Google-Gerätefinder als auch mit Apple „Wo ist“ kompatibel. Man muss also nicht zwingend eine App installieren. Die Android-App bietet aber zusätzliche Funktionen wie Smartphone klingeln lassen, verschiedene Klingeltöne für den Tracker oder Benachrichtigungen, wenn man den Tracker zurücklässt. Derzeit sind die Tags zur Einführung der aktuellen Version beim Hersteller in Mehrfach-Sets günstiger zu haben. Die Chipolo Pops ersetzen die früheren Chipolo-Serien One, Spot und Point, die allerdings noch unterstützt werden.

Während Airtag-Alternativen für das Google „Find My Device“- Netzwerk sonst ausschließlich mit Android Smartphones funktionieren, lässt sich der Chipolo Pop-Tracker auch in das Apple „Wo ist“-Netzwerk integrieren. Leider aber kann er nicht gleichzeitig mit dem Google- und dem Apple-Netzwerk verbunden sein.
Lohnen sich Android Alternativen zum Airtag?

Apple Nutzer sind derzeit bei smarten Schlüsselfindern immer noch im Vorteil. Denn das Netzwerk funktioniert schon seit Jahren. Denn der einzelne Nutzer muss nichts tun, damit sein Mobilgerät beim Crowdtracking von Offline-Gegenstandsfindern mithilft. Das gilt sogar dann, wenn er selbst keinen Airtag nutzt.
Eigentlich hätte Android mit seinen weitaus mehr aktivierten Mobilgeräten einen Riesenvorteil. Denn mehr Smartphones bedeuten mehr Helfer bei der Offline-Suche. Doch weil die Nutzer dazu erst ihre Einstellungen anpassen müssen, können viele Android-Geräte noch nicht so viel zur Geräte-Suche beitragen.
Für den Android-Nutzer bleibt die Situation deshalb derzeit unbefriedigend. Und das, obwohl Apple und Google sich prinzipiell zur Zusammenarbeit bei Location Trackern zusammengerauft haben. Bleibt zu hoffen, dass sich das schon bald ändert.