Das neueste iPad für die Schule? 3 clevere Alternativen

Im Herbst wünschen sich viele ein neues iPad für die Schule. Doch das kann teuer werden. Glücklicherweise gibt es Alternativen zu Apples aktuellem Top-Modell. Wir stellen 3 Möglichkeiten vor, mit denen Schüler und Studenten beim Tablet-Kauf sparen können.

1. Android-Tablet
2. Huawei Tablet
3. Refurbishtes iPad
4. Bonus: Wie finde ich das Tablet für Schule und Studium, dass wirklich zu mir passt?

Android-Tablet statt iPad für die Schule

Android Tablets gelten als preisgünstige Alternative zum iPad, besonders, wenn das Tablet in der Schule zum Einsatz kommen soll. Denn im Google Play-Store sind die meisten Apps für Lernen und Anwendungen für Kreativität vorhanden, die es auch für das iPad gibt.

Allerdings gibt es für Android-Tablets wesentlich weniger Zubehör von Drittanbietern. Deshalb ist es schlau, ein Tablet zu wählen, für das es vom Hersteller alles gibt, was man im Unterricht verwenden möchte.

Das kann etwa sein:

• stabile Schutzhülle
• Stift
• Tastatur

Unser Android-Testgerät, das Lenovo P11 Pro mit Precision Pen 3, gibt es beim Händler inklusive deutscher QWERTZ-Tastatur für knapp 700 Euro. Das ist nicht billig, im Vergleich zu einem iPad der 10. Generation (256 GB) mit Apple Pencil und Magic Keyboard Folio aber doch gut 200 Euro weniger. Dafür bekommt man ein eindrucksvolles 11,2-Zoll OLED-Display, MediaTek-Prozessor und 8/ 256 GB Speicher.

Tastatur

Die Tastatur mit Trackpad lässt sich gut auch für längere Texte nutzen. Denn die Tasten bieten ein guten Druckpunkt und reagieren präzise. Sie wird über das Tablet mit Strom versorgt. Mit dem Lenovo Keyboard Pack wird das Android-Tablet von Lenovo (Affiliate Link) zum Mini-Laptop. Der Bildschirm lässt sich stufenlos verstellen. Inklusive Tastatur und Stift kommt das Lenovo P11 Pro auf knapp 880 Gramm Gewicht.

Stift

Der druck- und neigeempfindliche Precision Pen 3 lädt kabellos an der Rückseite des Geräts. Wenn der zweiteilige Lenovo Keyboard Pack installiert ist, schützt dies Kunststoff-Rückseite auch den Stift, so dass er in Schultasche und Hörsaal nicht verloren gehen kann. Clever!

Software

Lenovo hat mit Instant Memo und MyScript Calculator (= Rechenprogramm mit Handschriften-Erkennung) eigene Apps zur Nutzung mit dem Precision Pen 3 installiert. Man kann den Stift aber auch in Apps wie etwa Lecture Notes oder Adobe Acrobat Reader zum Notieren und Markieren verwenden. Mit Sketchbook verwandelt er sich zum Zeichen-Tool.

Weit verbreitete Tools wie etwa Microsoft Office 365, Untis Mobile oder Simpleclub sind in Google Play vorhanden. Zusätzlich hat man Zugriff auf die Google-Apps inklusive Kalender, Google Drive und Google Docs.

Das Tablet selbst läuft noch unter dem nicht mehr ganz frischen Android 12. Im Testzeitraum im August 2023 war das Sicherheitspatch vom März, sowie das Google-Play-Systemupdate vom Juli installiert.

Auf dem Tablet kann man, wie auf den meisten aktuellen Android-Tablets, mehrere Profile installieren. Über Google Kids Space haben Eltern vielfältige Möglichkeiten, die Nutzung des Tablet zu kontrollieren. So lassen sich etwa Zeitlimits setzen sowie Apps und Käufe sperren.

Kamera

Die zentrale Front-Kamera bietet 8 Megapixel. Sie reicht für Video-Calls und Konferenzen gut aus, man kann sich außerdem per Gesichtserkennung anmelden. Hinten gibt es 12 Megapixel. Zum Scannen von Papier-Unterlagen oder auch für Schnappschüsse kann man sie ganz gut nutzen. Denn

die in der Kamera integrierte Dokumenten-Optimierung entzerrt Fotos von Dokumenten automatisch und macht sie besser lesbar. Tolle Fotos sollte man aber besonders bei schlechten Lichtverhältnissen nicht erwarten.

Huawei Tablet als iPad-Alternative für die Schule

Huawei hat mit dem Modell Matepad 11.5 Zoll 2023 (Test) eben eine iPad-Alternative für Schüler auf den Markt gebracht, die sich durch einen besonders günstigen Preis auszeichnet. Denn inklusive Keyboard kostet das Tablet nur ca. 430 Euro. Es bietet dafür bis zu 120 Hz Bildwiederholrate, einen Snapdragon 7 Gen. 1-Prozessor sowie 13 / 8 Megapixel-Kameras (Back / Front). Das Gerät ist mit 6 oder 8 GB RAM zu haben, immer jedoch hat es 128 GB Speicher.

Tastatur

Das Matepad 11.5 Zoll (2023) kann man inklusive QWERTZ-Tastatur kaufen. Diese lässt sich angenehm bedienen, bietet aber kein Trackpad. Der Bildschirm lässt sich nur in einem Winkel aufstellen. Inklusive Keyboard kommt das Huawei Matepad 11.5 Zoll (2023) auf ca. 970 Gramm.

Stift

Unsere Review-Einheit lag kein Stift bei. Im Aktionszeitraum kann man den M-Pencil der 2. Generation aber kostenlos beim Kauf direkt auf der Hersteller-Webseite dazubekommen. Mit „Notizen“ und „M-Pen-Zone“ hat das Gerät stifttaugliche Apps bereits vorinstalliert.

Software

Das Matepad 11.5 Zoll (2023) kommt mit HarmonyOS 3.1., das ist Huaweis Android-Interpretation. Durch den andauernden Handelsstreit Chinas mit den USA mit den USA dürfen auch Huawei-Tablets, ähnlich wie die Smartphones, nicht direkt auf Google-Dienste zugreifen. Das kann die Zusammenarbeit in der Klasse oder Studiengruppe erschweren.

Die App Gallery ist der Ersatz für den Play Store. Android-Apps kann man nur über Umwege installieren, z.B. mit GSpace oder über Drittanbieter, was ein Sicherheitsrisiko sein kann. Das gilt beispielswiese auch für wichtige Apps wie Zoom.

Tatsächlich erwiest sich der alternative App-Store aber im Schulgebrauch gar nicht so oft als Problem. Apps wie Untis, iServ und School Fox sind auch in der App Gallery der ebenfalls zu finden. Es gibt Lern-App wie Simpleclub, Studyfix oder Anton. Adobe hat den wichtigen Acrobat Reader als einzige App in der App Gallery eingestellt. Die App bietet wie auf den anderen Plattformen Stift-Unterstützung. Die Microsoft-Suite lässt sich über einen Drittanbieter herunterladen.

Das Huawei Matepad 11.5 Zoll (2023)  Tablet kommt mit vorinstallierter „Kids Corner“, einer interaktiven Lern- und Spielumgebung, deren Nutzung Eltern einschränken und kontrollieren können.  Über die App-Sperre lässt sich der Zugriff auf einzelne, bereits installierte Apps beschränken.

Kamera

Die Kamera erweist sich im Kurztest für den Schulalltag als durchaus brauchbar, vor allem, wenn man die Preisklasse des Tablets im Auge behält. Papier-Medien kann man problemlos fotografieren. Anders als bei Lenovo ist hier allerdings keine Scanner-Funktion eingebaut. Das bedeutet, dass man etwa eine fotografierte Buchseite manuell beschneiden und entzerren muss.

Ein gebrauchtes iPad für die Schule

Wer für ein aktuelles iPad zum Einsatz in Schule, Ausbildung oder Uni nicht 900 Euro ausgeben will, hat die Alternative, ein gebrauchtes, auch älteres Modell zu erwerben.

Grundsätzlich gibt es dazu drei Möglichkeiten:

• Apple Certified Refurbished
• Professionelle Refurbished-Anbieter wie etwa AfB
• Von Privat, z.B. über Kleinanzeigen

Allerdings bekommt man nur beim Hersteller oder Händler Garantie auf Gebrauchtwaren. Beim Privatverkauf gilt zumeist „gekauft wie besehen“. Dadurch sind die Preise oft konkurrenzlos günstig.  Es besteht aber immer die Gefahr, dass das iPad früher als gedacht kaputt geht.

Tastatur

Tastaturen für iPads sind oft sehr teuer, wenn man sie von Apple kauft. Allerdings gibt es etwa von Belkin oder Zagg Marken-Alternativen. Auf den verschiedenen E-Commerce-Plattformen kann man immer wieder auch sehr günstige Tastaturen für die verschiedenen iPad-Generationen finden. Allerdings kann es natürlich vorkommen, dass diese nach einem kleinen Betriebssystem-Update von Apple einfach nicht mehr funktionieren.

Stift

Ein Apple Pencil der 1. Generation kostet beim Hersteller knapp 120 Euro. Er ist mit den meisten iPads kompatibel, die derzeit noch im Markt sind. Der Apple Pencil der 2. Generation funktioniert nur mit iPad Pros (ab der 1. Generation), den iPad Airs der letzten beiden Generationen sowie dem aktuellen iPad Mini. Er kann über USB-C sowie drahtlos aufgeladen werden, und bietet im Vergleich zur 1. Generation besser Bedienbarkeit und geringere Verzögerung (Latenz).

Auch Stifte für das iPad gibt es von einer großen Auswahl von Herstellern, etwa Callstel, Logitech, LMP oder Zagg. Sie kosten in der Regel sehr deutlich unter 100 Euro.

Software

Für den Kreativbereich bietet das iPad immer noch die größte App-Auswahl. Das gilt allein schon deshalb, weil vom Software-Giganten Adobe fast ein Dutzend Apps veröffentlicht hat, darunter die Fresco, ein App zum digitalen Illustrieren. Auch den Zeichen-Hit Procreate gibt es nach wie vor nur für iPads. Wer auf eine Schule oder Uni mit künstlerischem Schwerpunkt geht, kommt deshalb am iPad fast nicht vorbei.

Der Apple App Store bietet auch Zugang zu Microsoft- und Google-Diensten, sodass der Austausch mit Lehrenden und Lernenden kein Problem darstellt. Apple kostenlose Schreib-App Pages ist mit MS Office kompatibel.

Im App Store findet man alle klassischen Schul-Apps wie Untis, iServ und School Fox, aber auch eine breite Auswahl an Lernsoftware. Hinzu kommt, dass auch lokale Dienste, wie etwa der Speiseplan der Mensas in München, oft nur im App Store zu finden sind.

Über Einstellungen –> Bildschirmzeit sowie einen Apple Familien-Account lassen sich vielfältige Einschränkungen auf dem iPad installieren, z.B. Zeitkontingents. In Einstellungen –> den Bedienungshilfen findet man außerdem Hilfsmittel für Menschen mit Einschränkungen.

Kamera

Für das iPad gibt es wie für das iPhone, sehr viele Kamera-Apps und Filter. Leider sind die Kameras vieler älterer iPads dürftig. Beim iPad 7. Gen., das hier in der Redaktion im Einsatz ist, wird sogar das Scannen von Buchseiten schwierig. Inder Regel haben neuere iPads, vor allem der Air- und Pro-Linien, aber deutliche leistungsstärkere Objektive verbaut.

Wie finde ich das Tablet für Schule und Studium, dass wirklich zu mir passt?

Es muss für Schule oder Studium also nicht immer des neueste iPad sein. Auch Tablets mit Android oder HarmonyOS sind geeignet. Am besten funktionieren aber iPad, Lenovo- und Huawei-Tablet immer, wenn man auch mit Laptop und Mobiltelefon im selben Eco-System bleibt.

So kann man nämlich das Tablet beispielsweise als drahtlosen Zweitbildschirm mit einem Hersteller-Notebook nutzen, oder auch über die Hersteller-Cloud Apps und Medien synchronisieren. Wer größere Datenmengen synchron halten will, benötigt dazu aber oft ein kostenpflichtiges Abo.

Weitere wichtige Kriterien für ein Tablet für Schule, Beruf und Ausbildung sind etwa:

• Bildschirmgröße und -Qualität
• Akkulaufzeit und Lademöglichkeiten
• Gewicht des Tablets (ggf. mit Taststatur)
• Langlebigkeit der Hardware
• Kameraqualität
• Auswahl an Zubehör wie Stift und Tastatur (Deutsch / International)
• Auswahl der Apps
• Unterstützung durch den Hersteller (Software-Updates)

Weil es immer mehr Möglichkeiten gibt, hochwertig wiederaufbereitete iPads und andere Tablets für die Schule von spezialisierten Händlern zu kaufen, werden auch refurbishte iPads und andere Tablet immer attraktiver für die Nutzung im Edu-Bereich.

Fast alle Tablet-Hersteller bieten um Schulanfang außerdem auf der eigenen Webseite Spezialrabatte an. Es kann sich also lohnen, direkt vom Hersteller zu kaufen. Allerdings benötigt man dazu in der Regel ein Bescheinigung eine Bildungsinstituts für Lernende oder Lehrende.