Im Test: Huawei Matepad 11,5 Zoll (2023)

Eben hat der chinesische Hersteller ein neues Tablet  auf den Markt gebracht – zum konkurrenzlos günstigen Preis. Dafür gibt es einen 16:9-Bildschirm mit bis zu 120 Hz, Unibody-Design und eine Screen-to-Body-Ratio von 86 %. Wir sehen uns im Test das Huawei Matepad 11,5 Zoll (2023) einmal genauer an.

Zum Schul- und Ausbildungsanfang ist die Nachfrage nach Tablets groß. Mit dem Huawei Matepad 11,5 Zoll (2023) testen wir ein Gerät, das besonders preisgünstig ist. Als Stand-Alone mit 6 GB RAM gibt es das Tablet unter HarmonyOS schon für unter 300 Euro. Beim Kauf im Huawei Online Store oder im Flagship Store Kurfürstendamm (Berlin) gibt es außerdem bis zum 19.9.23 ein besonderes Bundle inklusive M-Pencil und Tastatur für knapp 340 Euro. Alternativ ist die 128 GB/ 8 GB-Variante in inklusive Smart Keyboard dort für 430 Euro verfügbar.

Huawei Matepad 11,5 Zoll (2023) im Test: Basics

Das Huawei Matepad 11,5 Zoll (2023) kommt wie alle Huawei-Geräte in schicker weißer Verpackung, ähnlich toll designt wie für Apple-Geräte. Das Tablet liegt mit einem Gewicht von knapp 500 Gramm gut in der Hand. Unsere Testversion kam mit 128 GB / 6GB Speicher und Snapdragon 7 Gen. 1-Prozessor. Mit Huawei-ID lässt sich zusätzlich der herstellereigene Cloud-Speicher aktivieren. 5 GB gibt es kostenlos, für 50 GB werden im Monat 99 Cent fällig.

Akku

Der Akku hat eine Nennwert-Kapazität von 7.600 mAh, damit soll man bis zu 10,65 Stunden Video am Stück gucken können. Im Karton liegt ein Ladegerät (max. 10 V/2,25 A) mit USB-C-Kabel bei.

Software

Das Huawei Matepad 11,5 Zoll (2023) läuft unter HarmonyOS 3.1. Vorinstalliert sind neben den Huawei Cloud Services inklusive App Gallery und Petal Search auch ein Notizen-App mit Stift-Option sowie M-Pen-Zone, ein Zeichenprogramm für den hauseigenen Pencil. Für die Nutzung der Huawei-Services muss man eine Huawei ID anlegen. Mit MeeTime gibt es auch eine Videochat-Lösung von Huawei.

Wie beim allen aktuellen Huawei-Geräten kann man nicht direkt auf Google Play zugreifen, sondern muss Lösungen wie GSpace installieren. Dadurch fehlen wichtige Unterhaltungs-Apps wie etwa Netflix. Disney+, Amazone Prime Video oder die ZDF lassen sich außerhalb der App Gallery als APK herunterladen. Das gibt auf dem Tablet ein Sicherheitswarnung, und zwar zurecht: Software aus unbekannten Quellen kann dazu führen, dass man sich digitales Ungetier einfängt.

Kamera

Das neue Huawei-Tablet bringt hinten eine 13 Megapixel-Kameras mit F1.8 Blende und Autofokus mit, vorn gibt es 8 Megapixel, 8 MP, F2.2 Blende und Festbrennweite.

Der Test-Alltag mit dem Huawei Matepad 11,5 Zoll (2023)

Wie alle Test-Geräte musste das Huawei Matepad 11.5 Zoll (2023) zum Praxistest mit in den Redaktionsalltag. Das klappte erstaunlich problemlos, weil hier alles unter Microsoft 365 läuft. Glück gehabt! Denn die Microsoft-Suite inklusive Teams kann man als APK herunterladen. Der

Die Tastatur ist, ähnlich wie beim redaktionseigenen iPad 7. Gen., nicht im Winkel verstellbar, doch das störte überhaupt nicht. Eher auffällig war das Gewicht von knapp 1.000 Gramm, das Tablet, Schale und Tastatur des Huawei-Tablets auf die Waage bringen. Zum Vergleich: beim iPad (ohne Rückenschale, aber mit Keyboard) sind es gerade einmal ca. 730 Gramm. Dafür wirkt das Huawei Matepad 11,5 Zoll (2023) in seiner Schale so robust verpackt, dass es auch ein paar deftige Stöße abkann. Laut Hersteller-Datenblatt hat es aber keine Feuchtigkeits- oder Staub-Zertifizierung.

Das Tablet ist multi-tasking-fähig, man kann also Bilder und Teste via Drag & Drop übertragen. Dank des hochauflösenden (2200 x 1440 Pixel) und augenschonenden Bildschirms fühlt sich die Arbeit dadurch tatsächlich fast wie mit einem  Notebook an.

Die rückwärtige Kamera erwies sich als erstaunlich gut. Zwar fanden wir im direkten Vergleich, dass unser Redaktionsandroide hier (knapp!) die Nase vorn hat, aber das ist auch ein bisschen Geschmackssache.

Mit vier Lausprechern und zwei Mikros ist das Gerät gut für Videocalls geeignet. Auch beim Gamen und Video-Streaming wirkt der Sound dank Huaweis Histen 8.1-Soundverbesserung voll und differenziert. Das gilt sogar dann, wenn man Youtube oder Netflix im Browser statt in der App nutzt.

Der Akku hielt nicht ganz so gut, wie man es auf Grund der Größe vermuten würde: Viel mehr als ein (extra)langer Arbeitstag bei unserer Nutzung nicht drin. Das entspricht zwar dem, was wir vom iPad gewohnt sind, allerdings ist unser Gerät auch schon seit vier Jahren im Dauereinsatz.

Wenn man das Matepad über den „Tabletmanager“ optimiert, werden überflüssige Apps geschlossen und der Speicher aufgeräumt. Auf Dauer könnte das häufiger notwendig werden, weil der Speicher eben doch etwas klein ist für ein Tablet. Ein SD-Kartenschacht wäre schön gewesen.

Bei den Casual Games war das Erlebnis gemischt: Manche meiner Lieblinge, etwa Fishdom, gab es in der App Gallery, einige waren nur von APK-Seiten zu bekommen. Was bei einem bestimmten Spiel zutrifft, ist manchmal selbst für erfahrene Anwender nicht ganz leicht zu durchschauen.

Fazit: Soll ich mir das Huawei Matepad 11,5 Zoll (2023) kaufen?

Was die Hardware von Tablet und Tastatur betrifft, ist das Angebot von Huawei kaum zu schlagen: Für wirklich kleines Geld bekommt man ein modernes Tablet, das für die meisten Aufgaben zuhause, im Beruf und in der Schule sogar einen Laptop ersetzen kann.

HarmonyOS erinnert dabei ein bisschen an iOS, und deutlich weniger an Android, wo seine Wurzeln liegen. So gibt es etwa die auf Android-Tablets häufige Möglichkeit nicht, mehrere Benutzer anzulegen. Huaweis Kid´s Corner ist zwar nett, aber auch kein vollwertiger Ersatz für Google Kids Space.

Über die Huawei ID lassen sich aber ähnlich wie bei Apple verschiedene Huawei-Geräte kombinieren, synchronisieren und sogar bei Verlust suchen.

Dass Huawei nach wie vor keinen Zugang mehr zu den Google-Diensten mehr hat, wiegt allerdings schwer. Klar, bei APK-Deposits kann man sich fast alles herunterladen. Ob einem das beispielsweise bei Banking-Apps oder wichtigen Social-Media-Kanälen wie Insta auch sicher genug erscheint, ist eine ganz andere Frage. Gerade technisch nicht so versierte Nutzer könnten sich hier leicht überfordert fühlen.

Wer aber ein Tablet für einen eng umrissen Bereich, etwa Videogucken, Büroarbeit oder Hausaufgaben sucht, bekommt mit dem Huawei Matepad 11.5 Zoll so viel fürs Geld wie derzeit wohl nirgends sonst bei einem Neugerät.