Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Glamour im Alltag

Huawei Freebuds Pro 3 im Test
Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Verpackung
Die Huawei Freebuds Pro 3 sind wie immer bei Huawei sehr schick verpackt.

Ohne True Wireless Kopfhörer gehe ich nirgends hin. So gut wie die Huawei Freebuds Pro 3 im Test sehen sie allerdings selten aus. Doch ist das mehr? Ich probiere es aus, und zwar auf die einzige Art und Weise, die wirklich zählt: die schicken Earbuds müssen mit in den Alltag. Testerin: Sonja Angerer

Huawei Freebuds Pro 3: Die Basics

Größe und Sitz

Die Huawei Freebuds Pro 3 True Wireless Kopfhörer (Kaufberatung) sind als Universal-Headset gedacht. Das bedeutet, sie haben wie etwa Airpods keine speziell Verankerung, sondern „Stengel“, mit denen sie in den Ohren halten.

Weil es dazu wichtig ist, dass die Eartipps gut sitzen, gibt es in der Packung insgesamt vier Größen davon, jeweils farblich passend zu den Kopfhöreren. Diese sind in Weiß, Silbern und Grün zu haben. Letzteres ist die Farbe, die ich für diesen Test von Huawei Deutschland zur Verfügung gestellt bekommen habe. Für mich sieht das Grün eher wie ein mattes Eisblau aus und gefällt mir sehr.

Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Eartips
Die Huawei Freebuds Pro kommen mit 4 Paar farblich passender Eartips.

Mit 46,9 mm x 65,9 mm x 24,5 mm sind die Huawei Freebuds Pro 3 im Ladecase etwas größer als die Apple Airpods Pro 2. Generation. Mit eingelegten Earbuds wiegen die Huawei aber deutlich weniger als das Apple-Spitzenmodell. Mit ihnen teilen sie die IP54-Zertifizierung, sie sind also unempfindlich gegenüber Schweiß, Staub und Regen. Länger in einer Wasserpfütze liegen sollten sie aber nicht.

Mir passen die Freebuds Pro 3 ausgesprochen gut, anders als bei den Huawei FreeBuds 5 (Test). Beim Spazierengehen, Shoppen und sogar auf Cardio-Geräten war der Sitz stabil, aber nicht unangenehm eng. Perfekt!

Test-Alltag mit den Huawei Freebuds Pro 3

Akku und Laden

Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Aufladen (Qi)
Die Huawei Freebuds Pro 3 kann man auch auf jeder Qi-Ladeplatte aufladen.

Huawei Freebuds Pro 3 können mit bis zu 5 V/1,5 A über das mitgelieferte, kurze USB-C-Kabel aufgeladen werden. Inklusive eingelegten Kopfhörern dauert das von (nahe) Null auf 100% etwa 1,5 Stunden. Alternativ kann man das Case auch auf jedes kabellose Ladepad (Einführung in einfacher Sprache) legen. Dann dauert der Ladevorgang etwas länger, mit eingelegten Kopfhörern maß ich ca. 2 Stunden.

Laut Hersteller soll man ohne aktiviertes ANC bis zu 32,5 Stunden Musik oder Podcasts hören können, bis die beiden 55 mAH-Akkus in den Earbuds und der Stromspeicher von 510 mAh im Ladecase aufgebraucht ist. Wenn man Active Noise Cancelling anschaltet, soll sich der Wert auf ca. 22 Stunden verringern. Das sind jeweils Laborwerte, die man im echten Leben schlecht nachprüfen kann. Fakt ist: mir fing mit den Huawei Freebuds Pro 3 in der Probewoche nie der Saft aus. Gut!

Software und Verbindung

Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Android Software
Die Huawei AI Life App gibt es für Android und iOS.

Die Huawei Freebuds Pro 3 können Bluetooth 5.2. Das bedeutet, dass sie mit jedem Smartpone funktionieren, das am Markt ist. Schon ab BT 5.0 ist das Protokoll sehr stromsparend, sodass es auch keine Auswirkungen auf den Handy-Akku hat, wenn man die Kopfhörer länger nutzt.

Die Freebuds lassen sich mit iOS- wie Android-Geräten ganz einfach koppeln, indem man den dezenten seitlichen Knopf auf dem Ladepad nutzt. Die App muss man nicht installieren, um diese True Wireless Kopfhörer zu verwenden.

Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Finden
Die Eartipps kann man über die Huawei-App suchen.

Allerdings bringt man sich dann um eine ganze Reihe von Zusatzfunktionen wie Equalizer- und ANC-Einstellungen, Anpassen der Steuerung sowie um Firmware-Updates. Über die Software kann man außerdem die Earbuds einzeln suchen, sollte man sie verloren oder verlegt haben.

Die universelle Huawei AI Life App gibt es problemlos im Apple App Store, und über den Umweg der Huawei App Gallery auch für Android-Geräte. Auf aktuellen Huawei-Smartphones ist sie bereits vorinstalliert.

Die Kopfhörer lassen sich gleichzeitig mit zwei Geräten koppeln und wechselt nahtlos (Dual Multi Connect). Dadurch kann man etwa bei einem ankommenden Anruf wählen, dass dieser direkt auf den Kopfhörer gelegt wird, obwohl man eigentlich auf dem andere Gerät gerade Musik hört. Ziemlich praktisch!

Audio

Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Gesten-Steuerung
Die Gestensteuerung der True Wireless Kopfhörer funktioniert im Alltag gut.

Für den Test musste mein privates iPhone 12 sowie unser aktuelle Redaktionsandroide Motorola Edge 40 (Test) ran. Beide vertrugen sich erwartungsgemäß gut mit den Kopfhörern. Diese unterstützen die Bluetooth-Codecs L2HC, LDAC, AAC und SBC.

Das bedeutet, dass mit Huawei-Smartphones Streaming in Hifi-Qualität über L2HC möglich ist, auch das Motorola Edge kann via LDAC Lossless-Audio abspielen. Bei iOS-Geräten ist man auf AAC festgenagelt, das allerdings liegt allein an Apple. Dabei darf man nicht vergessen, dass Lossless Audio eher für Hifi-Freaks gedacht ist, und – wichtig! – einen Lossless-Streaming-Dienst wie etwa Tidal abonnieren muss, um überhaupt etwas davon zu haben.

In einem Alltagstest bekamen es die Huawei Freebuds Pro 3 vor allem mit Podcasts und Audiobooks zu tun, du auf dem iPhone mit aktuellen Tracks wie Rens fantastischem Album „Sick Boi“. Eigentlich klar, dass am Sound nichts auszusetzen war. Das galt selbst dann, wenn es auf der Straße sehr laut wurde, denn das ADC passt sich an und drängt den Lärm in den Hintergrund. (Der Bass-Junkie in mir mag den Wumms in meinen Beats-Kopfhörern trotzdem noch ein kleines bisschen lieber).

Active Noise Cancelling

Huawei Freebuds Pro 3 im Test: ANC einstellen, EQ
In der Huawei App kann man das ANC anpassen sowie EQ-Einstellungen vornehmen.

Die Huawei Freebuds Pro 3 bringen 3 Mikrofone mit. Dadurch ist das Noise Cancelling sehr feinfühlig: Umgebungslärm wird ausgeblendet, Durchsagen, Sirene oder auch Gespräche hört man trotzdem. In der AI Life App kann man zwischen ANC, Awareness-Mode und Ohne Rauschunterdrückung wählen.

Telefonieren und digitale Assistenten

Sowohl unter iOS wie unter Android kann man digitale Assistenten per Sprachbefahl aufrufen und erhält die Antwort direkt aufs Ohr. Allerdings funktionieren beim iPhone die Siri-Tricks wie Messages vorlesen oder Anrufannahme per Sprachbefehl nicht.

Die Ton-Qualität beim Telefonieren ist übrigens sehr gut: Ich verstand die Anrufer sehr gut, und wurde auch von ihnen im Verlauf der Testwoche öfter auf die klare Übertragung hingewiesen.

Steuerung

Die Steuerung der Earbuds erfolgt über die Stengel. Diese haben an ihrem Ende fühlbare Mini-Schalter, mit denen man den ANC kontrolliert, Anrufe annimmt oder abweist sowie in der Playliste weiterspringt. Die Lautstärke wird durch sanftes Gleiten Auf- oder Abwärts verändert. Letzteres klappte bei mir nur so mittelgut, weil meine Haar und Ohrringe immer in den Weg kamen.

Soll ich mir die Huawei Freebuds Pro 3 aus dem Test kaufen?

Huawei Freebuds Pro 3 im Test: Mit Motorola Edge 40
Die Huawei-Kopfhörer vertragen sich gut mit unserem Motorola-Redaktionsandroiden.

Mit knapp 200 Euro über Amazon (Affiliate Link) oder die Hersteller-Webseite sind die Huawei Freebuds Pro 3 kein Schnäppchen mehr. Sie bieten eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • Gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • Intelligentes ANC
  • Drahtloses Laden
  • Sehr gute Anrufqualität
  • Toller Sound

Im Vergleich zum Apple iPod Pro oder auch den Google Pixel Buds Pro gibt es allerdings auch kleine Nachteile:

  • nicht so tiefe Integration von digitalen Assistenten
  • Alle Funktionen nur mit App

Insgesamt aber könne sich die Huawei Freebuds Pro 3 neben den Angeboten von Apple und Google gut behaupten. Sie sind zudem etwas (Google) oder sogar erheblich (Apple) günstiger. Für welches Modell man sich letztlich entscheidet, hängt deshalb immer auch ein bisschen davon ab, wie gut einem die Earbuds passen. Mit den Huawei Freebuds Pro 3 macht man auf alle Fälle nicht falsch, egal ob Android oder iOS.

TRANSPARENZHINWEIS: Das Testmuster wurde uns kostenlos ausgeliehen.

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